Sam­mel­be­cken der Sonderfälle

Aus­nah­men, Erklä­run­gen, Dif­fe­ren­zie­run­gen, und so wei­ter… Hier geht’s um alles, was sonst nir­gend­wo so recht einen Platz gefun­den hat.

Da die­se Lek­ti­on eher ein Sam­mel­be­cken wird und droht ziem­lich lang zu wer­den, hier eine klei­ne Link-Über­sicht der ein­zel­nen Seg­men­te die­ser Lektion:

Sequen­zi­el­le Verb­paa­re | kop ver­sus nìt­eng ver­sus nìsung | ngi­an ver­sus tsa­l­sun­gayrangal & nìrangal - (uner­füll­ba­re) Wün­sche | fya’o a & nìf­ya’o a/na | taron vs. fewi vs. sutx
Poe­sie | Inter­jek­tio­nen - Aus­ru­fe | Eis­bre­cher / Kon­ver­sa­ti­ons­schnip­sel | Wie gut ist dein Na’­vi? (Fähig­kei­ten­le­vel) | Beto­nung / Ton­fall / Into­nie­rung / Satz­me­lo­die | Lehn­wör­ter und Fallendungen

Ety­mo­lo­gie - die Her­kunft von Wör­tern und war­um die­se beim Ler­nen hel­fen kann

(eini­ger­ma­ßen sprach­re­le­van­tes und semi-phi­lo­so­phi­sches, kul­tur­be­zo­ge­nes) Theorie-Geklöppel:
Wer ist eigent­lich die­se „Eywa”?Die See­le (vitra), der Geist (tirea) und die Ener­gie (syura)Ani­miert (lebend, rusey) ver­sus unani­miert (nicht lebend, ker­usey) + (spi­ri­tu­ell) sehen (kame)Wei­ter­ga­be und Ver­mitt­lung von Wis­sen — Hive-(Unter)Bewusstsein? | Food for Thought

 

 

Also. Sequen­zi­el­le Verb­paa­re. Soll hei­ßen, zwei Ver­ben, die in einer Sequenz direkt auf­ein­an­der fol­gen. Wenn man zwei Ver­ben direkt hin­ter­ein­an­der stellt, ohne ulte, sì, fte oder Modal­verb­kon­struk­tio­nen, dann wird immer erst die Hand­lung des ers­ten Verbs ver­stan­den „und dann” die des zwei­ten Verbs. Beispiele:

Za’u kalt­xì si ko! Komm (her) und (dann) sag Hallo!

Weyn­fli­tit ‘ang­tsìkìl sro­lu’ tspang. Wain­fleet wur­de von einem Ham­mer­kopf zer­tram­pelt und (dann) getötet.

Oel tsn­ga­lit ‘em yom. Ich koche das Fleisch und (dann) esse (es). / Ich koche und esse das Fleisch.

(Nga­ri) tokx ‘ì’awn slu Na’­vi­yä hapxì. (Dein) Kör­per bleibt zurück und wird (dann) Teil der Na’vi.

 

Sobald man mehr als zwei sequen­zi­el­le Ver­ben benut­zen möch­te, müss­te man wie­der mit Kon­junk­tio­nen wie tsa­krr arbeiten.

Zudem den­ke ich ist es klar, dass die bei­den sequen­zi­el­len Ver­ben ent­we­der tran­si­tiv sein und das glei­che Subjekt/Objekt haben müs­sen oder bei­de intran­si­tiv sein müs­sen, ansons­ten müss­te man wie­der mit Kon­junk­tio­nen wie ulte etc. arbei­ten.

 

 

kop ver­sus nìt­eng ver­sus nìsung

Kop & nìt­eng - bei­de bedeu­ten „auch” und über­schnei­den sich in ihrer Bedeu­tung ein wenig, jedoch gibt es zwi­schen den bei­den kla­re Unterschiede.

kop = auch, zusätz­lich, ebenfalls;
nìt­eng = auch, eben­falls, gleich­falls, auf glei­che Weise.

Und dann gibt es auch noch nìsung.
nìsung = außer­dem, fer­ner, über­dies, zusätzlich.

Ich den­ke fol­gen­des Bei­spiel dürf­ten die Unter­schie­de bzw. die ein­zel­nen Anwen­dungs­ge­bie­te deut­lich machen:

Ngane zaw­prr­te’ pamt­seo srak? Zaw­prr­te’ oene nìt­eng!
Kop sunu oeru fwa pamt­seo si.
Nìsung teya si oeru fwa weyn.

Dir gefällt Musik? Mir auch!
Auch gefällt es mir zu musizieren.
Außer­dem erfüllt es mich (mit Freu­de) zu zeichnen.

 

 

ngi­an ver­sus tsa­l­sun­gay

Bei­de wür­de ich als Syn­ony­me, bzw. wenigs­tens als sinn­ver­wand­te Wör­ter bezeich­nen. Ihre Bedeu­tun­gen über­schnei­den sich näm­lich sehr stark und die Unter­schie­de zwi­schen ihnen könn­te man höchs­tens als fei­ne Nuan­cen bezeich­nen, die im Eng­li­schen deut­li­cher zu erken­nen sind als im Deutschen:

ngi­an = aller­dings, jedoch, den­noch / howe­ver;
tsa­l­sun­gay = aller­dings, jedoch, den­noch, trotz­dem / nevert­hel­ess, even so.

Man kann die­se bei­den Wör­ter also frei mit­ein­an­der tau­schen, ohne dabei maß­geb­lich die Bedeu­tung zu ver­än­dern. Das ein­zi­ge, was mir im Lau­fe der Zeit auf­ge­fal­len ist, ist, dass die Mehr­heit der Ler­nen­den ngi­an vor­wie­gend in Rich­tung des Satz­an­fangs ver­wen­det und tsa­l­sun­gay eher Rich­tung Satz­mit­te bzw. Satz­en­de, aber dazu gibt es kei­ne offi­zi­el­len Hin­ter­grün­de oder Regeln. Woll­te ich nur ange­spro­chen und ange­merkt haben xD

 

 

rangal & nìrangal - (uner­füll­ba­re) Wünsche

 

 

fya’o a & nì’f­yao a/na

 

 

taron vs. fewi vs. sutx

Die drei Ver­ben haben alle etwas mit der Jagd zu tun und über­schnei­den sich in ihrer Bedeu­tung leicht, wes­we­gen hier ein klei­ner Auf­klä­rungs- bzw. Dif­fe­ren­zie­rungs­ver­such folgt. ^^

Für mich sind die Unter­schie­de rela­tiv klar, aber da mag jeder eine etwas ande­re Ansicht haben. Jeden­falls, hier mal mei­ne Sicht­wei­se zu den Unter­schie­den, erklärt anhand von drei Sze­nen aus dem ers­ten Film:

Bil­der © James Came­ron / 20th Cen­tu­ry Fox

taron - jagen, ver­fol­gen

Wenn ihr die län­ge­re Ver­si­on des Films gese­hen habt, so habt ihr auch beob­ach­ten kön­nen, wie der Klan der Oma­ti­ka­ya eine Her­de Sturm­bes­ti­en (sna­ta­li­oang) jag­te. Die­ses gene­rel­le Jagd­un­ter­neh­men, orga­ni­siert, ziel­ge­rich­tet oder geplant mit dem Ziel Nah­rung zu beschaf­fen bzw. jeman­den oder etwas zur Stre­cke zu brin­gen ist für mich taron.
Die Hand­lun­gen fewi und sutx fin­den qua­si wäh­rend taron statt bzw. taron ist der Ober­be­griff davon, der die­se ande­ren Hand­lun­gen einschließt.

fewi - het­zen, (nach) jagen, verfolgen

Als Jake Bekannt­schaft mit dem Tha­na­tor gemacht hat, der ihm an die Wäsche woll­te und dann letzt­lich nur sei­nen Ruck­sack zwi­schen die Zäh­ne bekom­men hat, fand ja eine regel­rech­te Ver­fol­gungs­jagd statt. Der Tha­na­tor hetz­te Jake hin­ter­her mit der fes­ten Absicht ihn in Stü­cke zu rei­ßen. Die­ses Ver­fol­gen bzw. Hin­ter­her­het­zen wäre ein Fall für fewi.

sutx - ver­fol­gen, anvi­sie­ren, nicht aus den Augen lassen

Danach, als Jake ver­wirrt und ange­spannt durch den Wald Pan­do­ras irr­te, sahen wir Ney­ti­ri, wie sie auf einem Ast hockend Jake ins Visier nahm - sie spann­te ihren Bogen, mit Jake im Visier, bereit die Seh­ne los­zu­las­sen. Die­ses Anvi­sie­ren, ins Ziel neh­men, nicht aus den Augen las­sen ist sutx.
Spä­ter, als Jake bereits in Aus­bil­dung bei Ney­ti­ri war und zusam­men mit ihr im Wald jag­te, ver­folg­te er mit Kör­per (Fähr­ten lesen), Augen (nicht aus den Augen las­sen) und Bogen (anvi­sie­ren) einen Yerik - und erleg­te (tspang) die­sen letzt­lich. Auch hier passt für all die­se Hand­lun­gen sutx.

 

 

Poe­sie

In der Poe­sie wer­den so ziem­lich alle gram­ma­ti­ka­li­schen Regeln igno­riert. Na gut, nicht alle, aber doch sehr vie­le, zumin­dest so ziem­lich alle, die die Wort­ord­nung betref­fen. Na’­vi-Poe­sie ist sehr frei, so sehr sogar, dass selbst Regeln wie „Adjek­ti­ve oder a müs­sen direkt bei ihrem Sub­stan­tiv ste­hen” gebro­chen wer­den. Nicht ein­mal der Topi­cal muss in der Poe­sie am Satz­an­fang ste­hen, son­dern kann dort auf­tau­chen, wo er auf­tau­chen will. Auch wer­den oft Wör­ter gekürzt oder ver­schwim­men inein­an­der, vor allem in gesprochener/gesungener Form.
Wenn ihr euch also mal so rich­tig aus­to­ben wollt, pro­biert euch doch mal an einem Gedicht oder Liedtext. :D

Hier ein paar offi­zi­el­le Beispiele:

Aus­schnitt aus dem „Tree Song”
Utralä (a)Nawm / Ayri­na’ l(u) ayoeng / A peyä tìrol m(ì) awnga.
(„Regu­lä­re” Wort­ord­nung wäre z.B.: Ayri­na’ l(u) ayoeng / Naw­ma utralä / a peyä tìrol (lu) mì awn­ga.)

Aus­schnitt aus dem „Hun­ting Song”
Livu win sì txur oe zene / Ha nì’aw / Pxan livu txo nì’aw oe nga­ri / Tsa­krr nga Na’­vi­ru yomtìyìng.
(„Regu­lä­re” Wort­ord­nung wäre z.B.: Oe zene livu win sì txur / Ha nì’aw / Txo nì’aw nga­ri pxan livu oe / tsa­krr nga Na’­vi­ru yom­tìyìng.)

 

 

Inter­jek­tio­nen - Ausrufe

Na’­vi haben vie­le Aus­ru­fe (intj.), die sie je nach Situa­ti­on von sich geben. Vie­le haben wir auch im Film oder woan­ders gehört. Hier mal eine klei­ne Zusammenfassung:

 Audio Inter­jek­ti­on - tìleym Bedeu­tung / Anwen­dung - ral / tìsusar
‘ak! Aua! Autsch! (Schmerz­laut)
Au! Aus­ruf von Betrof­fen­heit, Fas­sungs­lo­sig­keit, Bestürzung
Sau! Aus­ruf durch Anstrengung
Wiya! Ey! Whoa!
Aus­ruf von War­nung oder Frustration
Tsahey! Aus­ruf der War­nung oder Frustration
Oìsss! zor­ni­ges, auf­ge­brach­tes Knur­ren / Fauchen
Rawke! Aus­ruf der War­nung, Alarmschrei
Ìley! Kampf­schrei, Kriegsschrei
Tewti! Wow! Hey!
Aus­ruf der Über­ra­schung, Fas­zi­na­ti­on, Begeisterung
Saa! dro­hen­der Schrei
Pela’ang?! Was zur Höl­le?! Was zum Teu­fel?! Was zum Hen­ker?! Was ist das für eine Schei­ße?! WTF?!
‘ä’ Huch! Ups!
ìì… Ähm…, nun…, hmm…
(Lücken­fül­ler, der einem Zeit zum Nach­den­ken verschafft)
li, slä… Ja schon, aber…; Nun, ja, ich den­ke schon, aber…
ke li… Nicht wirk­lich…
fpivìl Hmm, lass mich nach­den­ken…; hmm…
kolan ich mein(t)e… (wird ver­wen­det, um eige­ne Aus­sa­gen zu kor­ri­gie­ren bzw. um sich selbst zu verbessern)
srankehe jein, mehr oder weniger
sunkesun… ob’s dir gefällt oder nicht, … (funk­tio­niert nur, wenn man damit eine Per­son direkt anspricht; wenn man sagen möch­te „… ob’s ihm/ihr gefällt oder nicht” muss man „ftxey sunu fuke” ver­wen­den.)
komum Kein Plan, kei­ne Ahnung, weiß nich’
Eltu si! Pass auf! Hör mit dem Blöd­sinn auf!
Nari si! Pass auf! Sei vorsichtig!
Wou! Das ist auf­re­gend! Das ist faszinierend!
(Ach­tung; wou ist ein Verb!)

 

 

 

Eis­bre­cher - Konversationsschnipsel

Falls ihr euch mal nicht sicher sein soll­tet, wie ihr auf Na’­vi das Eis brecht oder eine Kon­ver­sa­ti­on am Lau­fen hal­tet… hier ein paar nütz­li­che Phra­sen, die ihr auch an ande­rer Stel­le auf die­ser Web­site fin­den könnt, aber die geball­te Ladung ist viel­leicht übersichtlicher:

Audio Phra­se / Frage Ant­wort / Erwiderung Wört­li­che Bedeutung Über­set­zung
Begrüßung  
Kaltxì Hal­lo! Gruß! Hal­lo! Grüße!
Kxì Hi! Hey! Hi! Hey! Moin!
Rewon lefpom Mor­gen friedlicher Guten Mor­gen
Trr lefpom Tag fried­li­cher Guten Tag
Txon lefpom
Nacht fried­li­che Gute Nacht (als Begrü­ßung), guten Abend (nach Sonnenuntergang)
Oel ngati kameie Ich sehe dich spi­ri­tu­ell und mit Freude Ich sehe dich
Ngati kame Ich sehe dich spirituell Ich sehe dich
Zola’u nìprrte’ Gekom­men sein mit Freude Herz­lich Willkommen!
Frrfei­en besu­chen, und glück­lich dar­über sein Ich freue mich hier (zu Besuch) zu sein
 Manga  @ Du Hey…, Hey Du…, Sorry…
(Ver­wen­det, um jeman­des Auf­merk­sam­keit auf sehr flach­se und salop­pe Art auf sich zu lenken)
Matu @ Per­son Ent­schul­di­gung…, Verzeihung…
(Ver­wen­det, um jeman­des Auf­merk­sam­keit auf neu­tra­le und rela­tiv höf­li­che Art auf sich zu lenken)
Manawmtu… @ ehr­wür­di­ge Person Ver­zei­hen Sie bitte…
(Ver­wen­det, um jeman­des Auf­merk­sam­keit auf höf­li­che und respekt­vol­le Art auf sich zu lenken)
   
Wie geht’s?  
Ngaru lu fpom srak? Ist dir Wohl­sein / Frie­de ja/nein? Geht’s dir gut? Wie geht’s dir?
Srane, oeru lu fpom Ja, mir ist Wohl­sein / Friede Ja, mir geht’s gut
Kehe, ke lu (kea) fpom oeru Nein, mir ist nicht (kein) Wohl­sein / Friede Nein, mir geht’s nicht gut
Tam ke tam Ist aus­rei­chend, ist nicht ausreichend Geht so, Passt schon
Ngaru tut? Und dir? Ist dir auch Wohlsein? Und wie geht’s dir?
Ngafkeyk fyape? Du-Zustand wie? Wie geht’s dir? Was geht bei dir?
fkeytok fyape? Zustand / Lage / Situa­ti­on wie? Wie ist die Lage? Was geht?
Pefmawn? Wel­che Neuigkeit? Was gibt’s neu­es? Was geht?
Ngari pefmawn? Was dich betrifft, wel­che Neuigkeit? Was gibt’s neu­es bei dir?
Ngari tut? Und dich betreffend… ? Und bei dir so?
Makto fyape? Wie rei­test du? Wie geht’s dir?
Zong Wohl­be­hal­ten Sehr gut
Nìksman Wun­der­voll Wun­der­voll, prächtig
Nìltsan Gut Gut
Nìksran So lala So lala, geht so, passt schon
fe’ Schlecht Schlecht, mies
fpxamo Schreck­lich Schreck­lich, dre­ckig, furchtbar
‘uo ke zo srak?   Irgend­et­was nicht in Ordnung? Ist etwas nicht in Ord­nung? Alles OK?
Frawzo Alles ist, wie es sein soll Alles in Ord­nung, alles OK
Fraw mì la’ang Alles ist im Hau­fen ver­we­sen­den tie­ri­schen Abfalls Alles ist schei­ße, alles ist im Eimer
   
Kennenlernen
 
Fyape (fko) syaw ngar? Wie (man) rufen zu dir? Wie nennt man dich? Wie heißt du? Was ist dein Name?
Oeru (fko) syaw … Zu mir (man) ruft …  Ich hei­ße …, mein Name lau­tet …, Ich bin …
Ngari (solalew) polpxaya sìt? Bzgl. du (vor­an geschrit­ten) wie vie­le Jahre? Wie alt bist du?
Oeri solalew sìt a… Bzgl. ich vor­an geschrit­ten … Jahre Ich bin … Jah­re alt
Nga za’u ftu peseng? Du kommst von wel­chem Ort? Woher kommst du?
Oe za’u ftu …  Ich kom­me von … Ich kom­me aus …
Oe kelku si mì … Ich woh­ne in … Ich woh­ne in …
Smon nìprrte’ Bekannt sein mit Freude Schön, dich ken­nen zu lernen
  Smon nìprrte’ nìteng Bekannt sein mit Freu­de auch Eben­falls schön dich ken­nen zu lernen
Tìk’ìnìri kempe si nga? Bzgl. Frei­zeit was machst du? Was machst du so in dei­ner Freizeit?
Ngari pay­säsulìn? Bzgl. du wel­che Hobbies? Was hast du für Hobbies?
Ngari petintìn / txintìn­pe? Bzgl. du wel­cher Beruf? Was ist dein Beruf? Was machst du beruflich?
Nga läpivawkitul ko Du über dich selbst reden etwas mehr, wie wär’s?! Erzähl doch ein biss­chen mehr über dich
Nga läpivawkno ko Du über dich selbst reden detail­liert, wie wär’s?! Erzähl mir alles über dich
   
Verständnis
 
(Oe) tslolam Ich habe verstanden Ich habe verstanden
(Oe) ke tslolam Ich nicht habe verstanden Ich habe nicht verstanden
Rutxe l(iv)eyn
Bit­te wiederholen Wie­der­ho­le das, bitte
Rutxe liveyn nìk’ong’ul Bit­te wie­der­ho­le lang­sam mehr Wie­der­ho­le das lang­sa­mer, bitte
Oeru lu tìpawm Mir ist eine Frage Ich habe eine Frage
’uri alu … ral (nìNa’vi / nìToitsye / nì’Ìnglìsì) slu peu / ‘upe? Was das Wort angeht wel­ches ist … Bedeu­tung (auf Na’­vi / Deutsch / Eng­lisch) wird was? Was heißt das Wort … auf Na’­vi / Deutsch / Englisch?
…(ì)ri peral? Bzgl. … wel­che Bedeutung? Was bedeu­tet … ?
’u pe’u? Die­se Sache wel­ches Wort? Was heißt das (die­se Sache / die­ses Ding)? Wie sagt man dazu? Wie sagt man zu… / Wie nennt man…
Tsa’uri (fko) pamrel si fyape? Bzgl. jenes Wort schreibt (man) wie? Wie schreibt man die­ses Wort?
Pefya / fyape nga fpìl? Wie denkst du? Was denkst du? Was meinst du dazu?
(Oe) mllte (ich) zustim­men Ich stim­me zu
(Oe) ke mllte (ich) nicht zustimmen Ich stim­me nicht zu
Ngaru tìyawr Dir (ist) Richtigkeit Du hast recht
Ngaru tìkxey Dir (ist) Falschheit Du liegst falsch, du hast unrecht
Set pesalewfya? Jetzt wel­cher wei­ter­füh­ren­der Weg? Und jetzt? Wie geht’s jetzt wei­ter? Was machen wir jetzt?
   
Manieren  
Rutxe Bit­te Bit­te (nicht als Erwi­de­rung auf ein Dan­ke, son­dern ein­fach nur als Bit­te selbst)
Irayo Dan­ke Dan­ke
prrte’ mit Freu­de Ger­ne, ger­ne doch, ist mir eine Freude
Oeru meuia Ehre zu mir Ist mir eine Ehre (dir gehol­fen zu haben)
Kea tìkin kei­ne Notwendigkeit Kei­ne Ursa­che (nicht nötig, mir zu danken)
Pum nge Dank dein Der Dank gebührt dir; ich soll­te dir dan­ken und nicht du mir
Hayalo oeta nächs­tes Mal von mir Nächs­tes mal wer­de ich dir dan­ken (da du mir gehol­fen haben wirst und ich dir dafür dan­ken werde)
Sey­sonìltsan Gut voll­endet haben Gut gemacht, gute Arbeit
Sol­eia der Her­aus­for­de­rung gestellt haben :) Yay! Gut gemacht! Du hast’s geschafft!
Tstunwi rück­sichts­voll / nett Dan­ke (das Lob annehmend)
Ke pxan nicht wür­dig Dan­ke (das Lob demü­tig annehmend)
Ngaru tsul dir (ist) Meisterlichkeit Dan­ke (das Lob demü­tig zurück­ge­bend / zurückweisend)
Ngaytxoa ehr­li­che Verzeihung Ent­schul­di­gung; Verzeihung
txoa klei­ne Verzeihung Sor­ry; ‘tschul­di­gung
Oeru txoa livu Mir sei Vergebung Es tut mir leid. Bit­te ver­zei­he mir
(Ngari) txe’lan mawey (livu) Bzgl. du Herz möge ruhig sein Mach dir dar­über kei­nen Kopf, nur die Ruhe, kein Thema
Frawzo Alles funk­tio­niert wie es soll Alles gut, alles OK, mach dir kei­nen Kopf
Tam genügt OK, passt, geht klar
Tsun tivam kann genü­gen Passt schon, ist OK, das passt so
Etrì­pa syayvi glück­li­cher Zufall Viel Glück
Seykxel sì nitram stark und glücklich Herz­li­chen Glückwunsch
Eywa lrrtok sivi ngaru Möge Eywa dir zulächeln Herz­li­chen Glückwunsch
(Ftxori) aylrrtok ngaru Bzgl. Fei­er­lich­keit Lächeln (zu dir) Herz­li­chen Glück­wunsch (zum fei­er­li­chen Anlass, z.B. Geburts­tag oder Feiertag)
Sasya sich der Her­aus­for­de­rung stel­len werden Wird gemacht! Ich pack das! Ich schaf­fe das! Los geht’s!
Siva ko Lasst uns uns der Her­aus­for­de­rung stellen Los geht’s! Du packst das! Nur Mut!
(Tsari) sre­fe­reieyprrte’ (Bzgl. jene Sache) mit Freu­de erwarten (Dar­auf) freue ich mich sehr; (Das) erwar­te ich mit Vorfreude
Nitram’aw glück­lich nur Prost! Zum Wohl!
Awnga niväk ko! Lasst uns trinken! Prost! Zum Wohl! Lasst uns trinken!
Sra­ke srätx (ngat) txo… Ja/nein stört/nervt es (dich), falls… Wür­de es (dich) stö­ren, wenn…
  Ke srätx kaw’it! Stört/nervt über­haupt nicht! Nein, über­haupt nicht! Nein, kein bisschen!
  Kea säs­rätx kaw’it! Über­haupt kei­ne Störung! Nein, über­haupt nicht! Nein, kein bisschen!
  Kehe kaw’it! Nein, kein bisschen! Nein, über­haupt nicht! Nein, kein bisschen!
Ke srätx (oet) txo… Es stört/nervt (mich) nicht, falls… Es stört mich über­haupt nicht, wenn…
   
Abschied  
Oe zene hivum Ich muss verlassen/weggehen. Ich muss gehen; ich muss los
Hivahaw nìmwey Mögest du fried­lich / ruhig schlafen Schlaf gut! Gute Nacht!
Kìyevame bald spi­ri­tu­ell sehen werden Auf bald! Bis bald!
Hayalovay Bis zum nächs­ten Mal Bis zum nächs­ten Mal!
Eywa ngahu Eywa mit dir Möge Eywa mit dir sein
Makto zong Rei­te unversehrt Mach’s gut! Gute Reise!

 

 

Wie gut ist dein Na’­vi? (Fähig­kei­ten­le­vel)

Ich könn­te fra­gen, ob du Na’­vi gut spre­chen kannst: Sra­ke nga tsun pivllt­xe nìNa’­vi nìltsan?

Das wäre aber ziem­lich all­ge­mein und vage. Wenn ich aber wis­sen möch­te, wie genau es um dei­ne Sprach­fer­tig­keit bestellt ist, muss ich ins Detail gehen. Dafür machen wir uns ein klei­nes Wört­chen und des­sen Abwand­lun­gen zunutze:

- Fels­vor­sprung, Sims, Kan­te, Ebe­ne, Stu­fe, Spros­se (eine schma­le Flä­che, auf der man ste­hen oder ein Objekt abstel­len kann wie bsw. einen Fuß).

kann auch meta­pho­risch genutzt wer­den, um sich auf die Ebe­ne von etwas ska­lier­ba­ren zu bezie­hen – alles was Ebe­nen oder Abstu­fun­gen, Höhen und Tie­fen hat: Was­ser­stand, Tem­pe­ra­tur, Talent, Wut etc. - und eben auch Kön­nen, Fer­tig­kei­ten­le­vel, Wis­sen, zum Bei­spiel im Bezug auf eine Spra­che. Und dar­um geht’s hier ja.

 

Ele­gan­ter wäre also, wenn ich statt der ers­ten Fra­ge fol­gen­des fra­gen würde:
Lì’f­ya­ri ngal tok pey­ìt? Bzgl. der Spra­che, auf wel­cher Ebene/Stufe befin­dest du dich? Wie gut ist dein Na’vi?

Oder aber:
Lì’f­ya­ri nga kll­kxem sìn peyì? Bzgl. der Spra­che, auf wel­cher Ebene/Stufe stehst du? Wie gut ist dein Na’vi?

Kur­ze Ver­si­on davon:
Lì’f­ya­ri nga (sìn) peyì? Bzgl. Spra­che, du auf wel­cher Ebene/Stufe? Wie gut ist dein Na’vi?

Wir erin­nern uns: Ist auf Na’­vi nur von lì’f­ya (die Spra­che) die Rede, so ist immer Na’­vi gemeint.

Erst wenn man ein ent­spre­chen­des Adjek­tiv dazu packt, z.B. lì’f­ya aToit­sye (deut­sche Spra­che), lì’f­ya le’Ìn­glìsì (eng­li­sche Spra­che) etc., ist ein­deu­tig von einer ande­ren Spra­che als Na’­vi die Rede.

 

Und was macht man, wenn man auf eine sol­che Fra­ge ant­wor­ten möch­te? Wie drückt man aus, wie gut oder schlecht man die Spra­che bereits beherrscht?
Dafür kön­nen wir Gebrauch von drei Wör­tern machen, die ver­schie­de­ne Stu­fen dar­stel­len: Anfän­ger; fort­ge­schrit­te­ner Anfän­ger und Fortgeschrittener.

tìm - tìm (nied­rig) + - nied­ri­ge Stu­fe, Anfänger-Level

kxam - kxam (Mit­te) + - mitt­le­re Stu­fe, fort­ge­schrit­te­nes Level

kxayl - kxayl (hoch) + - hohe Stu­fe, Nahezu-Meister-Level

 

Mal ange­nom­men ihr habt euch bis­her durch alle Lek­tio­nen auf die­ser Web­sei­te gear­bei­tet, könn­tet ihr sicher­lich mit einem von bei­den antworten:

Kxamyì. Oder: Kxay­lyì.

Wenn tok in der Fra­ge ver­wen­det wur­de, könnt ihr logi­scher­wei­se auch fol­gen­des antworten:
(Oel) tok kxamyìt/kxaylyìt.

Hier noch eini­ge offi­zi­el­le Sät­ze von KP zu dem The­ma, die alles noch­mal zusam­men­fas­sen und erklä­ren dürften:

Lì’f­ya­ri tsa­taw­tu­te peyì? Wie ist das Na’­vi jenes Himmelsmenschen?

  • Kxay­lyì. Ke tsun oe spi­vaw. Slo­lu po tsu­l­fä­tu lì’f­yayä awn­geyä. Es ist exzel­lent. Ich kann’s nicht/kaum glau­ben. Er ist ein Meis­ter unse­rer Spra­che geworden.
  • Kxamyì. Pllt­xe nìks­ran, slä tsun fko peyä aylì’ut tsli­vam. Fort­ge­schrit­ten. Er spricht so lala, aber man kann ihn (sei­ne Wör­ter) verstehen.
  • Tìmyì. Pol ke tslam stum ke’ut, omum lì’ut avol nì’aw. Ziem­lich mies. Er ver­steht fast nichts und kennt nur acht Wörter.

Aber wie anfangs erwähnt, kann man nicht nur im Zusam­men­hang mit Sprach­kön­nen ver­wen­den. Das geht mit so ziem­lich jeder ande­ren Fähig­keit oder ska­lier­ba­ren Sache - und auch im Bezug zur For­mu­lie­rung kann man selbst etwas krea­tiv werden.

Furia täft­xu ngal tok yìpet? Wie gut ist dein Weben? (Bzgl. zu weben, auf wel­cher Stu­fe bist du?)
Tok yìt akes­ran. So lala. Mit­tel­mä­ßig. (Ich bin auf einer mit­tel­mä­ßi­gen Stufe.)

Fol fnan futa ‘em tey­lut a fì’u sìn peyì? Ein­fa­che­re Vari­an­te: Sìn peyì fwa fol fnan futa ‘em tey­lut? Auf wel­cher Stu­fe ist die Sache: sie sind gut dar­in Tey­lu zu kochen? Wie gut kön­nen sie Tey­lu kochen?

 

 

 

Beto­nung / Ton­fall / Into­nie­rung / Satzmelodie

Dar­über wur­de hier und dort bzw. in ein­zel­nen Lek­tio­nen (z.B. 3 oder 18) schon etwas erwähnt. Hier noch mal eine Zusam­men­fas­sung mit zusätz­li­chen Infos zu die­sem Thema.

  • Gene­rell liegt die Beto­nung bzw. das „Gewicht” eines Sat­zes auf des­sen letz­tem Wort.
    Oel nga­ti kameie ist am „neu­trals­ten”, weil das Verb (und nicht etwa das Sub­jekt oder Objekt) betont wird; nga­ti kameie oel betont „ich”; oel kameie nga­ti betont „dich”. Dies kann auch für Fra­gen nütz­lich sein: pesu lu nga - wer bist DU?; nga lu pesu? - WER bist du?
  • In Fra­gen kann die Satz­me­lo­die wie im Deut­schen ent­spre­chend gen Satz­en­de ange­ho­ben wer­den, dies ist jedoch optio­nal. Die Fra­ge­par­ti­kel bzw. -wör­ter machen von sich aus aus­rei­chend klar, dass es sich bei einem Satz um eine Fra­ge handelt.
  • Wenn der Topi­cal ver­wen­det wird, kann die Satz­me­lo­die an der Stel­le des Topi­cals ent­spre­chend ange­ho­ben wer­den, um dem Topi­cal mehr Auf­merk­sam­keit und Gewicht zu verleihen.

 

Lehn­wör­ter und Fallendungen

Lehn­wör­ter sind Wör­ter, die aus ande­ren Spra­chen in die Spra­che der Na’­vi über­tra­gen wur­den, z.B.:

Köln → Kelnì
Weih­nach­ten (eng­lisch „Christ­mas”) → Kerìs­mìsì
Grace (Eigen­na­me aus dem 1. Film) → Kìrey­sì

Natür­lich gibt es noch wei­te­re, wie z.B. kofi („Kaf­fee”, von eng­lisch „cof­fee”), äpll von eng­lisch „apple”, usw., aber hier soll es vor­ran­gig um die Lehn­wör­ter gehen, die eigent­lich auf einem dafür unzu­läs­si­gen Kon­so­nan­ten enden (sie­he Sil­ben-Ana­to­mie und Beto­nung), was Na’­vi aller­dings so nicht erlaubt und ihnen daher ein ì ange­hängt wird.

Sobald man Fall­endun­gen an sol­che Wör­ter hän­gen möch­te ver­schwin­det die­ses ì näm­lich wie­der, das Wort wird auf sei­nen eigent­li­chen Stamm redu­ziert und dann mit der Fall­endung versehen:

1. Bei­spiel: Köln → Kelnì
Kelnì → Keln- → Kelnìl
(Keln-ìl, nicht Kelnì-l), Kelnit (Keln­ti und Kelnìt wären unzu­läs­sig), Kelnur, Kelnä und Kelnìri (nicht Kelnì-ri, son­dern Keln-ìri).

2. Bei­spiel: Weih­nach­ten („Christ­mas”) → Kerìs­mìsì
Kerìs­mìsìKerìs­mìs- → Kerìs­mìsìl, Kerìs­mìsit, Kerìs­mìsur, Kerìs­mìsä, Kerìs­mìsìri.

3. Bei­spiel: Post (Bei­trag im Inter­net) → pos­tì
Pos­tì → post- → postìl, postit, postur, postä, postìri.

Bei Wör­tern, die kei­ne Lehn­wör­ter sind (z.B. hapxì), trifft die­se Aus­nah­me­re­gel nicht zu, da sie eben kei­ne Lehn­wör­ter sind. Hapxì bleibt wei­ter­hin hapxìl, hapxìt(i), hapxìr(u), hapxìyä und hapxìri.

Bei Lehn­wör­tern, die nicht natür­lich auf einem Kon­so­nan­ten enden und somit um ein ì ergänzt wer­den, wird nor­mal bzw. wie erwar­tet dekliniert:
Kaf­fee („cof­fee”) → kofikofil, kofit(i), kofir(u), kofi­yä, kofiri.
Buch („book”) → puk → pukìl, pukit / puk­ti, pukur, pukä, pukìri.

 


 

Ety­mo­lo­gie - die Her­kunft von Wör­tern und war­um die­se beim Ler­nen hel­fen kann

In den hier vor­han­de­nen Lek­tio­nen wur­de hin und wie­der mal die Her­kunft bzw. Zusam­men­set­zung ver­schie­de­ner Wör­ter ange­schnit­ten bzw. erklärt; der Fach­be­griff für die­se Wort­her­kunft lau­tet „Ety­mo­lo­gie”. Sie beschreibt, wie ein Wort zustan­de kam, von was es abstammt oder wie es zusam­men­ge­setzt wurde.

Es kann sehr von Vor­teil sein, wenn man etwas über Ety­mo­lo­gie lernt, vor allem im Bezug auf Na’­vi - denn die Ety­mo­lo­gie vie­ler Wör­ter der na’­vi­schen Spra­che ist oft (aber durch­aus nicht immer) sehr klar, wenn nicht sogar offen­sicht­lich, und kann einem in meh­rer­lei Hin­sicht beim Ler­nen und vor allem auch Voka­bel­pau­ken hel­fen. Wör­ter stumpf aus­wen­dig ler­nen ist eine Sache; sie aber „aus­ein­an­der­drö­seln” und so sehen und ver­ste­hen, wor­aus sie bestehen, wie sie zustan­de kamen, ist eine ganz andere.
So gese­hen braucht man nur die Stamm­wör­ter wirk­lich aus­wen­dig ler­nen; alle dar­aus zusam­men­ge­setz­ten oder abge­lei­te­ten erklä­ren sich dann fast wie von selbst, sofern man denn eben ver­sucht, die Ety­mo­lo­gie hin­ter den Wör­tern zu ent­schlüs­seln und zu verstehen.

Denn wir haben eigent­lich nur eine Hand voll (na gut, viel­leicht doch ein wenig mehr) „root words”, Aus­gangs­wör­ter, Stamm­wör­ter, die in ihrer Basis bzw. Essenz ein­zig­ar­tig sind; durch das Zusam­men­wür­feln die­ser oder durch das Ver­wen­den von Affi­xen wer­den die­se Wör­ter ver­än­dert und bil­den somit zig ver­schie­de­ne Vari­an­ten, die sich auf die­se Stamm­wör­ter zurück­füh­ren lassen.

Ich möch­te euch hier noch­mal gesam­melt eini­ge Bei­spie­le für teils weni­ger und teils stär­ker offen­sicht­li­che Ety­mo­lo­gie vor­stel­len - und euch damit hof­fent­lich etwas Neu­gier­de auf Ety­mo­lo­gie und genaue­res Hin­se­hen mit auf den Weg geben.

Wort Ety­mo­lo­gie (wört­li­che) Übersetzung Erläu­te­rung / Anmerkung
nìltsan -sìltsan „auf gute Wei­se”; gut Hier wur­de eine kom­plet­te Sil­be ver­schluckt, um das Wort ent­spre­chend zu kür­zen, dabei aber den­noch sei­ne Her­kunft offen­sicht­lich zu hal­ten. „(sìl)tsan”, „txan” etc. sind in die­sem Bezug eigent­lich immer recht offen­sicht­li­che Stammwörter.

Klei­ne Anek­do­te am Ran­de: Ich habe mal gehört oder gele­sen (ist ewig her, daher weiß ich auch lei­der nicht mehr wo oder wann, oder wie glaub­haft die­se Quel­le ist), dass sìltsan aus Sil­via (Syl­vie? Syl­via?) und John gebil­det wur­de, den Namen von Karyu Pawls Mut­ter und Ehe­mann. Nitram ist übri­gens ein (rück­wärts gele­se­nes) Ana­gramm von Mar­tin, der Name von Karyu Pawls Bru­der. Herzig :cheesy:

sey­sonìltsan hasey s<ol>i -ltsan „auf gute Wei­se fer­tig gestellt”; gut gemacht Es scheint oft so, als wür­den gera­de häu­fig ver­wen­de­te Rede­wen­dun­gen oder Flos­keln, die aus meh­re­ren Wör­tern bestehen, zu einem Wort zusam­men­ge­zo­gen, so wie hier gesche­hen. Dies gibt der Spra­che nicht nur ein zusätz­li­ches Ele­ment der „Echt­heit”, also lässt sie noch mehr wie eine „ech­te” Spra­che erschei­nen, son­dern gibt auch aus­rei­chend Stoff für Neu­gier­de im Bezug auf Etymologie.
nìf­key­ton­gay -tì-fkey­tok-angay „auf wah­re-Zustands-Wei­se”; tat­säch­lich, in der Tat, in Wirk­lich­keit; eigent­lich, um genau zu sein Hier wur­den nach und nach die unbe­ton­ten Voka­le im Her­zen und Kon­so­nan­ten am Ende einer Sil­be auf eine Wei­se fal­len gelas­sen, die den wech­seln­den Fluss von Kon­so­nant und Vokal im ver­kürz­ten Wort erhält und vereinheitlicht.
nì.tì.fkey.tok.a.ngay → nìt.fkey.tok.ngay → nì.fkey.to.ngay
KV.KV.KKV.KVK.V.KVKVK.KKV.KVK.KVKV.KKV.KV.KV
txants­lu­sam (nì-)txan tsl<us>am(-a) „viel wis­send”; wei­se, (viel)wissend Ein Adjek­tiv, dass aus dem Verb tslam gebil­det wur­de (Par­ti­zip aktiv, <us>, Lek­ti­on 13) und um das Adjek­tiv txan, wahr­schein­li­cher aber das Adverb nìt­xan ergänzt wur­de. Dar­aus wur­de dann ein neu­es zusam­men­ge­zo­ge­nes Adjek­tiv, txants­lu­sam.
Ähn­li­ches pas­sier­te auch mit ker­usey, von ke r<us>ey(-a), „nicht lebend; tot”.
tire­apäng­kxo tirea(-fa? -hu? -mì?) päng­kxo „mit dem/im Geis­te kom­mu­ni­zie­ren”;  mit jeman­dem ver­traut umgehen/verkehren, kommunizieren Eins der vie­len Ver­ben, wel­ches aus meh­re­ren Wör­tern gebil­det wur­de. Oft ist es ein Mix aus Sub­stan­tiv + Verb, oft aber auch Verb + Verb. Bei ers­te­ren ist es anhand der Zusam­men­set­zung klar, dass Infi­xe nur in den Verb­teil des Wor­tes plat­ziert wer­den; bei letz­te­ren kann man dies nur schlecht vorhersehen.
newom­um new <iv>omum „wis­sen wol­len”; wis­sen wol­len, neu­gie­rig sein Hier wur­de kur­zer­hand aus einer Modal­verb­kon­struk­ti­on ein eigen­stän­di­ges Verb gebil­det. Da die­ses Verb aus zwei Ver­ben besteht (Verb + Verb), kann man die Infix­po­si­tio­nen nicht vor­her­se­hen; man muss sie für die­ses Wort spe­zi­fisch aus­wen­dig ler­nen (Spoi­ler: n<0><1><2>ewomum).
Ein wei­te­res Verb+Verb-Verb (hrh) ist yom­tìng, yom + tìng („ernäh­ren, füt­tern”):
yomt<0><1><2>ìng.
nìk­tung­zup -fya’o a ke tung futa zup „auf eine Wei­se, die nicht erlaubt, dass (etwas) fällt”; sorg­sam, vorsichtig Wur­de bereits in Lek­ti­on 11 erläu­tert, daher zitie­re ich mich ein­fach mal der Faul­heit zulie­be selbst:
Nìk­tung­zup ist ein klei­ner Spe­zi­al­fall, denn im Wör­ter­buch wur­de es mit „sorg­fäl­tig, vor­sich­tig” über­setzt, aber wenn man sich sei­ne Wur­zeln bzw. Zusam­men­set­zung genau­er anschaut, wird einem recht schnell klar, dass sei­ne Ver­wen­dungs­wei­se auf Hand­lun­gen, die „tra­gen” oder „hal­ten” umfas­sen, beschränkt ist.”
kewong ke (lu) nì-ayoeng (?) „nicht wie wir”; fremd, außerirdisch In der Com­mu­ni­ty von LN wur­de bereits schon viel dar­über spe­ku­liert, woher die­ses Wort stammt. Es ist nach wie vor unklar, aber gene­rell stim­men vie­le dar­über ein, dass es wahr­schein­lich aus einer ver­nein­ten Vari­an­te von ayoeng abstammt.
Ketu­wong („Ali­en, Frem­der, Außer­ir­di­scher”) scheint noch einen Teil von tute in sich zu tra­gen - und stammt daher viel­leicht von kea tute a na ayoeng bzw. ke lu tute na ayoeng ab - dies ist aber rei­ne Spe­ku­la­ti­on. (Mmmh, Spekulatius.)
tsuk- tsun fko „man kann”, …-bar Prä­fix, um ein Verb zu einem Adjek­tiv zu machen (Lek­ti­on 32), und damit aus­zu­drü­cken, dass etwas „…-bar” ist, also zum Bei­spiel: tsu­ks­paw („glaub-bar; glaub­haft”). Aus­ge­schrie­ben als Modal­verb­kon­struk­ti­on wür­de dar­aus tsun fko spi­vaw wer­den, aber dies wäre kein Adjek­tiv. Ganz schön gewitzt, die­se Na’vi.
kawn­glan kawng-a txe’lan „böses Herz”; bös­her­zig, bös­ar­tig, boshaft Ziem­lich selbst­er­klä­rend, oder nicht? :P
unil­tìran­to­kx unil-mì tìran (a) tokx „Kör­per, der im Traum wan­delt”; Traumwandler(körper), Avatar Sim­pel und ein­leuch­tend genug.
sye­prel syep rel-it „Bild fan­gen”; Kamera Ein Gerät, dass Bil­der ein­fängt. Unglaub­lich ein­fach gestrickt auf den ers­ten Blick, aber irgend­wie auch mega geni­al. Auf jeden Fall ca. auf dem glei­chen Level wie unser deut­sches „Wasch­bär”, hrh. :D
Auf dem glei­chen Level befin­det sich auch stä’nìpam, von stä’nì pamit, „Geräusch ein­fan­gen; (Audio-)Aufnahme”.
Oder auch spul­mo­kri, von spu­le mokri­ti, „Stim­me vor­an­trei­ben; Telefon”.
kanf­pìl kan + fpìl / kan fp<iv>ìl „zie­len-den­ken”; gezielt den­ken, sich auf etwas kon­zen­trie­ren, sei­ne Auf­merk­sam­keit auf etwas richten Gibt’s nicht viel zu sagen, oder? ;) Ob hier­bei die Modal­verb­kon­struk­ti­on kan fpi­vìl als Aus­gangs­punkt dien­te oder die bei­den Ver­ben kan und fpìl schlicht und ein­fach zusam­men­ge­zo­gen wur­den, tut der Bedeu­tung kei­nen wirk­li­chen Abbruch.
ronsreln­gop ronsem rel-ti ngop „ein Bild des Geis­tes / Ver­stan­des erschaf­fen”; sich etwas vorstellen Hier ist die Ety­mo­lo­gie Pro­gramm. Soll hei­ßen, dass die Wort­her­kunft sehr klar macht, was die­ses Verb bedeu­ten soll; ein Bild vor dem inne­ren Auge bzw. im Ver­stand haben bzw. die­ses erschaf­fen. Man stellt sich geis­tig, men­tal vor dem inne­ren Auge bzw. im Kopf etwas vor.
ral­peng ral-ti peng „Bedeu­tung berich­ten”; deu­ten, übersetzen  Auch ziem­lich sim­pel bzw. ein­leuch­tend, kef­yak? ;)
kef­yak ke fì’fya srak? „nicht auf die­se Wei­se?”; … oder nicht?, … nicht wahr? :P
pam­rel pam rel „Bild eines Geräu­sches”; Schrift, Geschriebenes  Da die Na’­vi selbst kei­ne Schrift haben, son­dern nur Spra­che per se, war die­ses Kon­zept für sie sicher etwas neu­es; daher macht es für mich auch Sinn, war­um sie bei die­sem Begriff, so wie bei vie­len ande­ren, eben­falls den ein­fa­chen bzw. direk­ten Weg gegan­gen sind; „Geräusch­bild”, Schrift. Sehr male­risch, aber funk­tio­niert ja :D
fraw­zo frau zo „Alles funk­tio­niert so, wie es soll”; alles ist in Ord­nung, alles ist okay  Klei­nes aber fei­nes Bei­spiel dafür, wie man aus einem Satz eine Inter­jek­ti­on und somit zu einer geläu­fi­gen Flos­kel macht. Hier­bei wur­de der Glot­tis­schlag ein­fach raus gewor­fen und das a.u zu aw zusam­men­ge­zo­gen und voi­là, aus fra’u zo wur­de fraw­zo.

 


 

(eini­ger­ma­ßen sprach­re­le­van­tes und semi-phi­lo­so­phi­sches, kul­tur­be­zo­ge­nes) Theorie-Geklöppel

Hier möch­te ich noch ein paar mei­ner Gedan­ken und Theo­rien los­wer­den. Eure müs­sen damit nicht über­ein­stim­men, kez­em­pllt­xe, jedoch bin ich für Dis­kus­sio­nen immer offen! Ihr seid also herz­lich dazu ein­ge­la­den, eure Gedan­ken und Theo­rien dazu hier in die Kom­men­tar-Sek­ti­on wei­ter unten zu packen. :D
All die hier ein­ge­streu­ten Infos und Behaup­tun­gen sind übri­gens nicht an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen, son­dern basie­ren auf offi­zi­el­len Infos. Wenn ihr selbst genug recher­chiert (Pan­do­rape­dia, ASG etc.) wird euch das klar wer­den. Ledig­lich die Ana­ly­sen und Inter­pre­ta­tio­nen die­ser Infos sind sehr subjektiv.

 

 

Wer ist eigent­lich die­se „Eywa”?

Du fragst, wer Eywa ist?! … Ach, nur ihre Gottheit,
bestehend aus allen leben­den Din­gen,
alles was sie wis­sen, aber das wüss­test du,
wenn du auch nur ein Buch über sie gele­sen hättest!”

Um ehr­lich zu sein weiß ich gar nicht, ob die deut­sche Ver­si­on des Films den fett­ge­druck­ten Teil über­haupt in das Zitat gepackt hat, denn ich habe die deut­sche Syn­ch­ro genau nur ein­mal geschaut. Auf der eng­li­schen Ori­gi­nal­ton­spur ist die­ser Teil aber mit drin, ich zitie­re: „Who’s Eywa?! Only their dei­ty, made up of all living things. Ever­y­thing they know! You’d know this if you had any trai­ning whatsoever.”

Wer sich die gelösch­ten Sze­nen des Films auf der Exten­ded Edi­ti­on ange­se­hen hat, hat auch einen Blick auf Eywa wer­fen kön­nen. Kein Scherz. Na ja, gut, zumin­dest aber Jakes Visi­on von Eywa wäh­rend sei­ner Traum­jagd-Zere­mo­nie. Falls ihr die­se Sze­ne noch nicht gese­hen habt - tut es, es lohnt sich und erklärt sooo viel.
Dort sieht man wäh­rend sei­ner Traum­jagd nicht nur abge­space­te Licht­fä­den, die alle Lebe­we­sen mit­ein­an­der ver­bin­den und die Lebe­we­sen aus­zu­ma­chen schei­nen, son­dern auch das Licht­bün­del, in dem all die­se Licht­fä­den zu mün­den schei­nen. Und genau die­ses Licht- bzw. Ener­gie­zen­trum ist Eywa - die Ver­bin­dung und Sum­me aller Ener­gien leben­der Wesen auf Pandora.

Aber auch die der­je­ni­gen, die ein­mal gelebt haben. Denn ja, Eywa scheint auch ver­meint­lich die See­len von Ver­stor­be­nen in sich zu „spei­chern” - auch wenn ich das stark bezweif­le. Lasst mich erklären.
Als Jake nach sei­ner Traum­jagd­ze­re­mo­nie und vor sei­ner… „Ver­paa­rung” mit Ney­ti­ri zusam­men mit ihr zwi­schen den Bäu­men der Stim­men fla­niert und sich schließ­lich mit einem davon ver­bin­det, hört er Geläch­ter, Gesän­ge, Stim­men­ge­mur­mel. Sind das nun See­len von ver­stor­be­nen Generationen?
Ich den­ke: nein. Ich den­ke, dass dies Echos von dem sind, was ande­re Na’­vi (egal ob noch leben­dig oder bereits ver­stor­ben) in phy­si­ka­li­scher und neu­ro­na­ler Ver­bin­dung zu Eywa dort (bewusst oder unbe­wusst) „gespei­chert” bzw. „hoch­ge­la­den” haben.
Erin­ne­run­gen, Echos von dem, was in die­sem Moment in den mit Eywa ver­bun­de­nen Na’­vi vor­ging. Echos von Gebe­ten, Erin­ne­run­gen an schö­ne Tage, Erin­ne­run­gen an trau­ri­ge Ereig­nis­se, Zere­mo­nien, teil­wei­se viel­leicht Erin­ne­run­gen gan­zer Leben. Aber kei­ne Seelen.

Nun könn­te man dar­über debat­tie­ren, ob die Erin­ne­run­gen und das Erleb­te die See­le an und für sich bereits aus­rei­chend defi­nie­ren oder nicht bzw. was eine See­le nun genau defi­niert. Die Fra­ge nach dem, was eine See­le eigent­lich ist, kann und will ich nicht beant­wor­ten - dahin will ich also eigent­lich gar nicht abdrif­ten. Das hier wird schon „drif­tig” genug, hrh. Jedem steht es frei See­le so zu defi­nie­ren, wie er es mag. Ich kann es nicht. Zumin­dest nicht voll­stän­dig. Wenn ich es ver­su­chen soll­te, wür­de ich sagen, dass die See­le für mich eher nicht die klas­si­sche, „kit­schi­ge” Vor­stel­lung des Kern des eige­nen Seins ist, los­ge­löst von allem Orga­ni­schen, vom Hirn, vom Kör­per. Für mich per­sön­lich ist Sitz der See­le das Hirn, unse­re Neu­ro­nen und die Sum­me des­sen, was durch sie hin­durch fließt. Sehr, sehr kurz gesagt und sehr bio­lo­gisch, phy­sisch. Zurück zum Thema…

Jede Emo­ti­on, jeder Gedan­ke ist ein elek­tro­ni­scher Impuls, eine klei­ne Men­ge Strom, die in unse­ren Hir­nen durch unse­re Neu­ro­nen und Syn­ap­sen fließt. Und ich den­ke, dass mit­hil­fe eines tswin die Na’­vi genau die­se Ener­gie in Eywa über­ge­hen las­sen kön­nen - ob bewusst oder unbe­wusst. (Ich gehe eher von unbe­wusst aus.)

Und letzt­lich ist Eywa eben die Sum­me all die­ser Energie.

Und die­se Ener­gie ist für die Na’­vi und alles ande­re Leben auf Pan­do­ra von exis­ten­zi­el­ler Bedeu­tung (fast schon eine Art Sym­bio­se oder Energie-Feedbackschleife).
„She says that all ener­gy is only bor­ro­wed… and that one day you have to give it back.”„Sie sagt, alle Ener­gie sei nur gelie­hen und eines Tages müs­sen wir sie zurückgeben.”

Wenn man sich den Film noch­mal etwas auf­merk­sa­mer anschaut, vor allem die Sze­ne in der Jake von Tsu­’­tey und sei­ner Jagd­grup­pe gefan­gen genom­men wird, wird man fest­stel­len, dass den Na’­vi ihre Ver­bin­dung zu Eywa sogar wich­ti­ger ist als ihr eige­nes Leben bzw. die Angst vor dem Tod. Der Jäger, der Jake näm­lich im Schlepp­tau hat, legt die Klin­ge sei­nes Dol­ches nicht etwa dro­hend an Jakes Keh­le, son­dern an sei­nen tswin - sein Zopf, der ihm die neu­r­a­le Ver­bin­dung zu Eywa erlaubt. Dar­aus zie­he zumin­dest ich den Schluss, dass sobald ein Na’­vi sei­nen tswin ver­liert (oder er ihm als Stra­fe abge­trennt wird), er sein Leben qua­si ver­wirkt hat. Dass der Lebens­sinn ver­wirkt ist. Ein Leben ohne tswin, ohne Ver­bin­dungs­mög­lich­keit zu Eywa ist kein (lebens­wer­tes) Leben für einen Na’vi.

Inter­es­sant ist auch, dass James Came­ron in einer der ursprüng­li­che­ren Script-Fas­sun­gen von Ava­tar (damals noch Pro­ject 880 genannt) eigent­lich vor­hat­te, dass Tsu­’­teys tswin wäh­rend sei­nes Kamp­fes gegen die Him­mels­men­schen durch­trennt wird und er dadurch „nicht mehr in der Lage ist das Volk/die Na’­vi zu füh­ren”, wes­we­gen Jake ihn erlö­sen und an sei­ner statt Olo’eyk­tan wer­den soll. James Came­ron ent­schied sich aber wohl dage­gen, wohl um etwas zart­be­sai­te­te­re Gemü­ter nicht zu verschrecken.
Nicht mehr dazu in der Lage, das Volk/die Na’­vi zu füh­ren. Ohne direk­te Ver­bin­dung zu Eywa ist auch dies nicht mög­lich und ich ver­mu­te, dass wenn ein Na’­vi das Durch­tren­nen sei­nes Zop­fes über­lebt (trotz neu­ro­na­lem Schock und Blut­ver­lust, geschwei­ge denn Infek­ti­ons­ge­fahr und dro­hen­der Hirn­haut­ent­zün­dung) er dazu ver­dammt ist, frü­her oder spä­ter dem Wahn­sinn zu verfallen.

Ein Leben ohne Eywa ist unmöglich.

 

Aber was, wenn das Leben endet? Was pas­siert mit den See­len von Ver­stor­be­nen? Die Tat­sa­che, dass ich nicht an eine See­le im klas­si­schen Sin­ne glau­be (und ich ver­mu­te JC wahr­schein­lich auch nicht) bei­sei­te; gehen wir mal davon aus, dass das (Film-)Universum Pan­do­ras davon aus­geht, dass es so etwas wie eine See­le, die zwi­schen dem Hier & Jetzt und Eywa wan­deln kann, tat­säch­lich gibt. Eini­ges spricht ja dafür. Allein das letz­te Zitat von Ney­ti­ri wei­ter oben über „aus­ge­lie­he­ne Ener­gie”. Wenn man stirbt, muss man die­se an Eywa zurück­ge­ben. Geht die See­le im Moment des Todes auf/in Eywa über? Ver­bin­den sich Pflan­zen­wur­zeln/-fasern von sich aus mit neu­ro­na­len Ver­bin­dun­gen des toten Kör­pers und neh­men des­sen spi­ri­tu­el­le Essenz in sich auf? Wir wis­sen es nicht.
Oder ist damit nur gemeint, dass die Bio­mas­se des ver­stor­be­nen Kör­pers als Nah­rung für die Pflan­zen und Krea­tu­ren Pan­do­ras dient und somit als „Brenn­stoff” bzw. Ener­gie­quel­le? Kann sein, muss aber nicht - denn was ist mit der Zere­mo­nie, die bei Grace schei­tert, bei Jake aber glückt; das erfolg­rei­che Pas­sie­ren des „Auge Eywas”?

The Gre­at Mother may choo­se to save all that she is… in this body. (…) She must pass through the Eye of Eywa and return.” - „Die Gro­ße Mut­ter mag ent­schei­den alles was sie ist zu ret­ten… in die­sem Kör­per. (…) Sie muss durch das Auge Eywas gehen und zurückkehren.”

Grace war auf­grund ihrer Wun­den dafür schon mal zu schwach, wes­we­gen die Zere­mo­nie (oder soll­te ich eher Ret­tungs­ver­such sagen?) geschei­tert ist. Was für mich bedeu­tet, dass man ein gewis­ses Maß an kör­per­li­cher und men­ta­ler Unver­sehrt­heit und Stär­ke benö­tigt, um den Weg durch das Auge Eywas auch wirk­lich schaf­fen zu kön­nen. Bei Jake ist es ja geglückt, wohl, weil er ent­spre­chend ent­schlos­sen, gefes­tigt und unver­sehrt war.

Durch das Auge Eywas gehen und zurück­keh­ren… Ich inter­pre­tie­re dies so, dass man qua­si wil­lent­lich die Essenz des eige­nen Seins, also die Sum­me allen Bewusst­seins, Erin­ne­run­gen, Eigen­schaf­ten etc., unver­sehrt und voll­stän­dig in dem Wirr­warr aus purer Ener­gie ziel­ge­rich­tet zu sei­nem Ziel führt. Das stell ich mir als enor­me men­ta­le und spi­ri­tu­el­le Leis­tung vor.
Wobei man nicht die Tat­sa­che igno­rie­ren darf, dass so ziem­lich der gan­ze Clan aktiv an der Zere­mo­nie betei­ligt war; die Mehr­heit der Na’­vi waren eben­falls mit dem Baum der See­len und damit auch mit Eywa ver­bun­den - nur war­um? Viel­leicht um den­je­ni­gen, der durch das Auge gehen und zurück­keh­ren muss, zu füh­ren, oder zu stär­ken, oder… viel­leicht als eine Art „Cloud Computing”?!

Aber kön­nen auch jene, die im Ster­ben lie­gen, aktiv ihren Weg durch das Auge Eywas fin­den? Grace konn­te es nicht, aber sie war ja auch kein Na’­vi. Na gut, Ster­ben­de müs­sen nicht in einen neu­en Kör­per über­ge­hen, sie müs­sen ein­fach nur ihren Weg zu Eywa fin­den - falls Eywa tat­säch­lich voll­stän­di­ge See­len „spei­chert”.
Oder kön­nen Na’­vi die Essenz Ster­ben­der in den Kör­per ande­rer, leben­der, gesun­der Na’­vi über­tra­gen? Ein Kör­per mit meh­re­ren See­len? Kann­ten die Na’­vi bereits vor Grace die­se Art von Zere­mo­nie? Oder hat erst Grace Mo’at dazu gebracht die­se Zere­mo­nie aus dem Steg­reif zu „ent­wi­ckeln”? So wirk­te das auf jeden Fall nicht auf mich, denn Mo’at schien mit die­ser Art von Zere­mo­nie ziem­lich ver­traut - und der Rest des Clans, der aktiv an der Zere­mo­nie betei­ligt war, wirk­te nun auch nicht unbe­dingt so, als hät­te man ihn erst instru­ie­ren müssen.

I’m with her Jake. She’s real.” - „Ich bin bei ihr, Jake. Sie ist real.”
„She is with Eywa now.” - „Sie ist nun bei Eywa.”

Ist sie das wirk­lich? Ich kann es weder bele­gen noch wider­le­gen. Wir brau­chen ein­fach mehr Infor­ma­tio­nen. Jeden­falls glau­ben die Na’­vi offen­sicht­lich dar­an, dass die vitra bzw. syura eines Indi­vi­du­ums nach dem Tod in Eywa geht und sogar wie­der­ge­bo­ren wird bzw. wie­der aus Eywa her­aus in die greif­ba­re Umwelt über­geht. Und unse­re blau­en Lieb­lin­ge müs­sen es ja wissen. ;)

 

 

Die See­le (vitra), der Geist (tirea) und die Ener­gie (syura)

Nein, die Na’­vi sind kei­ne baum­ku­scheln­den Hip­pies, zumin­dest nicht nur. Sie sind auch erbar­mungs­lo­se Krie­ger und geschick­te Jäger - aber den­noch ist ihnen Spi­ri­tua­li­tät, ihre Ver­bin­dung zu der Welt um sie her­um und das Leben in Har­mo­nie mit sel­bi­ger (meo­au­niaea) extrem wich­tig. Das dürf­te, den­ke ich, jeder mit­be­kom­men haben, der zumin­dest den ers­ten Film eini­ger­ma­ßen auf­merk­sam ver­folgt hat. Und ich den­ke wir könn­ten tat­säch­lich eine Men­ge von ihnen ler­nen. Jedenfalls…

Nicht nur ihre Ver­bin­dung zu Eywa ist den Na’­vi extrem wich­tig, son­dern auch die See­le. Von­vä’, Stink­see­le, ist die schlimms­te Belei­di­gung, die man einem Na’­vi an den Kopf wer­fen kann. Doch wo lie­gen die Unter­schie­de zwi­schen vitra, tirea und syura?

Ney­ti­ri (nicht die aus dem Film, aber ein hoch­ge­schätz­tes und lang­jäh­ri­ges Mit­glied unse­rer Com­mu­ni­ty, die auch schon mehr­fach auf Na’­vi­te­ri für Karyu Pawl Bei­spiel­sät­ze und ein wun­der­schö­nes Gedicht geschrie­ben und ein­ge­spro­chen hat) hat dazu mal einen hoch­in­ter­es­san­ten Kom­men­tar zu einem Blog­post ver­fasst, in dem es um eben genau die­se Dif­fe­ren­zie­rung ging. Ich bin mal so frei und über­set­ze ihren Text aus dem Eng­li­schen ins Deut­sche, denn ich stim­me zu fast 100% mit ihr über­ein (außer den See­len-spei­chern-Teil, s.o.):

Eine vitra ist der wah­re spi­ri­tu­el­le Kern einer Per­son. Es ist eine Kom­bi­na­ti­on aus Per­sön­lich­keit, Erin­ne­run­gen und Ener­gie. Ich glau­be das ein­zi­ge Mal, wo es erwähnt wird, ist am Baum der See­len und daher schwingt für mich da eine enor­me Bedeu­tung, Grö­ße und Beson­der­heit des Wor­tes mit. Es ist sel­te­ner als tirea. Es könn­te zere­mo­ni­el­ler und archai­scher sein. Die vitra ist der Teil einer Per­son, den du am Baum der Stimmen/Seelen „hörst”, denn Eywa „spei­chert” Seelen.

Ein tirea ist der spi­ri­tu­el­le oder ener­ge­ti­sche „Kör­per” einer Per­son („tokx *lesy­ura”). Er ist struk­tu­rier­te und orga­ni­sier­te syura. Tirea kann in einem wei­te­ren Sin­ne ange­wen­det wer­den, aber vitra und tirea kön­nen oft­mals anstel­le von­ein­an­der ver­wen­det werden. (…)
Wir sehen „tirea” drei Mal vor­kom­men in Ava­tar, jedes Mal wäh­rend Gebe­ten, in denen dar­um gebe­ten wird, dass jeman­des Geist mit Leich­tig­keit durch Eywa wan­deln möge.
- Hu naw­ma sa’nok tivul ngeyä tirea.
- Nga­ri hu Eywa salew tirea, tokx ‘ì’awn slu Na’­vi­yä hapxì.
- Pori tirea­ti mun­ge mì nga, ulte tìng ayoer nì’eyng hu ngeyä ya.

Ato­ki­ri­na’ wer­den auch „Geister/Seelen” Eywas genannt - klei­ne Ein­hei­ten von orga­ni­sier­ter, intel­li­gen­ter syura. Jake nennt Eywa außer­dem Sa’nok Tirea (nicht ganz kor­rek­tes Na’­vi, oder doch ein kor­rek­ter Titel für sie?) als er Tsu­’­tey ein gutes „Hin­über­kom­men” wünscht (nach­dem er ihn erlöst hat - Anm. v. EU) und sie ist die am meis­ten orga­ni­sier­te und struk­tu­rier­te Ansamm­lung von syura, die es über­haupt gibt.

Eine gute Art über die Unter­schei­dung zwi­schen vitra und tirea nach­zu­den­ken ist fol­gen­de: Eine vitra ist für einen tirea was ein txe’lan für einen tokx ist. Die See­le ist das Herz (der Kern) eines Geis­tes. Aber, wie bereits gesagt, kön­nen sie oft anstel­le von­ein­an­der ver­wen­det wer­den. Txe’lan und ran kön­nen sich manch­mal auch mit vitra und tirea über­schnei­den, aber ihnen fehlt der spi­ri­tu­el­le Aspekt - und was txe’lan angeht, so ist die sekun­dä­re Bedeu­tung eine meta­pho­ri­sche, wäh­rend die pri­mä­re „ein Organ, wel­ches Blut pumpt” ist.

Also lässt sich abschlie­ßend sagen: Ich den­ke, dass es nor­ma­ler­wei­se auf die Vor­lie­ben des Spre­chen­den ankommt (…), aber es gibt einen fei­nen Unter­schied, der vitra tief­grei­fen­der und spe­zi­fi­scher macht und/oder zere­mo­ni­ell - und daher nicht so geläu­fig wie tirea. Für mich ist die vitra der tief­ge­hends­te Teil des tirea eines Indi­vi­du­ums.

 

 

Ani­miert (lebend/belebt, rusey) ver­sus unani­miert (nicht lebend/unbelebt, ker­usey) + (spi­ri­tu­ell) sehen (kame)

Jut, da wir nun über See­le und Geist gespro­chen haben, reden wir mal dar­über. Nein, damit sind kei­ne Ani­ma­ti­ons­fil­me o.ä. gemeint, son­dern ob ein Lebe­we­sen oder Objekt ani­miert ist (also eine See­le hat bzw. als leben­des Wesen betrach­tet wird) oder nicht. Die Na’­vi machen da näm­lich rela­tiv genaue Unter­schie­de und ver­wen­den ent­spre­chend Pro­no­men (po oder tsa­’u).

Nun gehen man­che Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten so weit sogar Stei­ne als ani­miert zu bezeich­nen, doch bezweif­le ich, dass die Na’­vi das ähn­lich handhaben;
dazu ein Zitat von Tsu­’­tey aus dem ers­ten Film (Reit­stun­de; Jake fällt vom Pa’­li, Tsu­’­tey lacht ihn aus und sagt zu Neytiri):
Ke’u­ri fìke­tu­wong ke nayu­me. Nì’ul kame tskxe! Poru tìng nari!
Die­ser Außer­ir­di­sche wird nichts ler­nen. Sogar ein Stein sieht mehr! Sieh ihn dir nur an!

Für mich sagt die­ses Zitat mehr aus nur deut­lich aus, dass Stei­ne und ande­re Objek­te die­ser Art in den Augen eines Na’­vi defi­ni­tiv nicht ani­miert sind, denn Tsu­’­teys Aus­sa­ge, dass sogar ein Stein mehr (spi­ri­tu­ell) sehen wür­de als Jake, drückt über­spitzt und scharf aus, wie wenig Jake eben sehen und ver­ste­hen kann. Stei­ne sind also schon mal nicht ani­miert. Davon aus­ge­hend wür­de ich glei­ches auch für Erd­bo­den, Ber­ge und der­glei­chen behaup­ten. Aber wie sieht’s mit ande­ren Din­gen aus?

Pflan­zen - ani­miert oder unani­miert? Schwer zu sagen. Wir wis­sen, dass es Pflan­zen auf Pan­do­ra gibt, dar­un­ter auch fleisch­fres­sen­de Arten, die teil­wei­se mehr ani­ma­lisch wir­ken als pflanz­lich. Wür­den Na’­vi die­se als ani­miert betrach­ten? Ich wür­de auf „ja” wet­ten. Ob sie das aber auch bei rela­tiv „leb­lo­sem” Gras genau so sehen… kei­ne Ahnung - da bin ich über­fragt. Es gibt ein­fach noch so vie­les, was wir nicht wis­sen… ._.

Mei­ner Mei­nung nach sind Tie­re in den Augen eines Na’­vi defi­ni­tiv ani­miert. Und vie­les im Film und aus ande­ren offi­zi­el­len Quel­len spricht dafür - schon allein das Gebet nach dem Erle­gen eines Tie­res, indem Tie­ren zumin­dest ein Geist zuge­spro­chen wird und die Tie­re als Bruder/Schwester bezeich­net wer­den. Und so habe ich bis­lang auch immer die Spra­che ver­wen­det und von ande­ren ange­wen­det gese­hen; auf Tie­re wird mit po etc. Bezug genom­men, nicht mit ‘u.
Eine Aus­nah­me bil­den da aller­dings Insek­ten: die sind in den Augen der Na’­vi näm­lich eine Sache und kein Lebewesen.

 

Aber kön­nen z.B. Tie­re auch spi­ri­tu­ell sehen? Kame… spi­ri­tu­ell sehen, die Essenz des Seins sei­nes Gegen­übers (und viel­leicht sogar ganz Pan­do­ras) erken­nen, begrei­fen, ver­ste­hen, aner­ken­nen und umar­men. Hm. Schwie­rig. Obwohl… wer weiß? Viel­leicht sind Tie­re (egal ob die Pan­do­ras oder der Erde) dazu noch eher in der Lage als wir saw­tu­te. Viel­leicht konn­ten wir es mal und haben es nur ver­lernt. Viel­leicht kön­nen wir es wie­der erler­nen. Doch unse­re der­zei­ti­gen Hand­lun­gen als Spe­zi­es im All­ge­mei­nen spre­chen eher dage­gen, nìkeft­xo.

No one can teach you to see.” - „Nie­mand kann dir bei­brin­gen zu sehen.” - Kaw­tu ke tsun kivar nga­ru fya’ot a kame.”

Dass die Na’­vi dies kön­nen (kame) und es sogar essen­ti­el­ler Teil und Kern ihrer Exis­tenz ist, dürf­te klar sein und benö­tigt, den­ke ich, kei­ne wei­te­ren Worte.

When you see not­hing… you will see everything.

Oder anders aus­ge­drückt: Wir sehen zu viel mit den Augen und zu wenig mit dem Herzen.

 

 

Wei­ter­ga­be und Ver­mitt­lung von Wis­sen - Hive-(Unter)Bewusstsein?

Schaut euch noch­mal das Zitat von oben genau­er an, also… „Du fragst, wer Eywa ist?! … Ach, nur ihre Gott­heit, bestehend aus allen leben­den Din­gen, alles was sie wis­sen, aber das wüss­test du, wenn du auch nur ein Buch über sie gele­sen hät­test!” Jup, jetzt geht es um den hier fett­ge­druck­ten Teil.

Na’­vi haben kei­ne Schrift. Tex­te schrei­ben und Bücher dru­cken ist also nicht drin, damit kom­men­de Gene­ra­tio­nen das Wis­sen vor­an­ge­gan­ge­ner in sich auf­neh­men kön­nen. Na’­vi (die Spra­che) ist rein ver­bal. Wie geben sie also Wis­sen weiter?
Ähn­lich aber den­noch anders als unse­re eige­nen Vor­fah­ren, bevor der Mensch Schrift und Buch­druck erfun­den hat, wür­de ich vermuten.

Wir wis­sen, dass Na’­vi (gespro­che­ne und vor allem gesun­ge­ne) Gedich­te und Geschich­ten nicht nur lie­ben, sie sind für sie von essen­ti­el­ler Wich­tig­keit und einer der Haupt­pfei­ler ihrer Kul­tur. Gesän­ge und Lie­der sind Herz­stück des Zusam­men­le­bens und ihrer Iden­ti­tät, ihres Erin­nerns, per­sön­lich sowie als Spe­zi­es. Die­se Gedich­te und Lie­der wer­den ziem­lich sicher von Gene­ra­ti­on zu Gene­ra­ti­on weitergegeben.
„… seit der Zeit der ers­ten Lie­der…” - was vor die­ser Zeit war, wis­sen ver­mut­lich nicht ein­mal mehr die Na’­vi. Ver­lo­re­ne Erin­ne­run­gen, ver­lo­re­nes Wis­sen - aber viel­leicht doch noch vor­han­den in Eywas unend­li­chem Meer aus Ener­gie. Klar ist aber, dass die Na’­vi sich durch Wort und Gesang ~18 000 Jah­re zurück­er­in­nern kön­nen (laut Pandorapedia).

Die Wich­tig­keit von Lie­dern, Gedich­ten und Erzäh­lun­gen spie­gelt sich auch dar­in wie­der, dass jeder Na’­vi eine per­sön­li­che Per­len­ket­te besitzt und sie je nach Erleb­nis­sen und gemach­ten Erfah­run­gen ver­län­gert bzw. erwei­tert. Habt ihr euch noch nie gefragt, war­um Ney­ti­ri so eine lan­ge Per­len­schnur an ihrem Len­den­schurz bau­meln hat? Genau davon ist die Rede. Die­se Ket­te wird way­te­lem genannt und ist qua­si eine Gedächt­nis­stüt­ze für Geschich­ten­er­zäh­lung bzw. ein Instru­ment, um sich an Gesche­he­nes zu erin­nern und dies mög­lichst akku­rat durch Lied und Spra­che wie­der­zu­ge­ben. Es gibt auch all­ge­mei­ne­re Exem­pla­re die­ser way­te­lem, die sich auf all­ge­mei­ne Gescheh­nis­se z.B. sozia­ler, kul­tu­rel­ler oder astro­no­mi­scher Natur bezie­hen. Die ein­zel­nen Per­len, Kno­chen­stü­cke, Pflan­zen­tei­le etc. an die­ser Ket­te ste­hen für ein­zel­ne Gescheh­nis­se oder Momen­te und kön­nen so der Rei­he nach wie­der und wei­ter erzählt wer­den, qua­si ähn­lich wie eine irdi­sche Gebets­ket­te. Eine Art und Wei­se, die His­to­rie Pan­do­ras und der Na’­vi zu doku­men­tie­ren und für die Zukunft zu erhal­ten. Auch die Kunst der Webe­rei wird für das Erhal­ten und Wei­ter­ge­ben von His­to­rie genutzt.

Auch wis­sen wir, dass Na’­vi anschei­nend ein glo­ba­les Gedächt­nis zu haben schei­nen bzw. Wis­sen glo­bal via Eywa wei­ter­ge­ben kön­nen (jedoch bezweif­le ich, dass dies bewusst beein­flusst bzw. gesteu­ert wer­den kann). Erin­ne­run­gen an Gescheh­nis­se oder Emo­tio­nen etc. wer­den in Eywa gespei­chert - und ande­re Na’­vi haben, sofern sie mit Eywa ver­bun­den sind, dar­auf (m.M.n. unwill­kür­li­chen) Zugriff. Dies wür­de auch erklä­ren, war­um alle Na’­vi auf Pan­do­ra eben Na’­vi spre­chen und nicht etwa noch zwei oder zehn ande­re, eigen­stän­di­ge Spra­chen - oder war­um es kei­ne nen­nens­wer­ten Dia­lek­te zu geben scheint. Aber ein Hive-Bewusst­sein wür­de ich es nur bedingt nen­nen, höchs­tens unter­schwel­lig bzw. unbe­wusst. Zumin­dest anhand der Infos, die uns der­zeit zur Ver­fü­gung ste­hen (anno 2018).

 

 

Food for Thought

 

 

Übri­gens, wenn euch ASG, Pan­do­rape­dia und ande­re Quel­len nicht aus­rei­chen, um noch mehr über die Na’­vi und Pan­do­ra zu erfah­ren, so kann ich euch nur fol­gen­des Doku­ment (.PDF mit der geball­ten Ladung aller Infos die wir über die Na’­vi haben) empfehlen:

The Na’­vi” (.PDF, 69MB, auf Eng­lisch) ta naw­ma Neytiri
https://drive.google.com/file/d/0B3YPPcQ3iFEXZHp5QzVmazE4U0k/view

 

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