Die ganzen Infixe waren schon ziemlich ödes Grammatikpauken und zur Abwechslung widmen wir uns jetzt wieder etwas spannenderer Grammatik, die uns erlaubt, längere und komplexere Sätze zu bilden.
Meine Empfehlung: Staffelt diese Lektion bzw. teilt sie euch ein, da sie doch relativ umfangreich geworden ist - alles auf einmal zu verstehen und zu verinnerlichen wird daher also kaum möglich sein. Nehmt euch erst den Teil zu a vor, dann fwa / fula / futa und zuletzt die verqueren Satzgefüge + Rest.
a
Im Grunde haben wir in Lektion 09 schon einiges darüber gelernt, wie man mit Hilfe von a attributive Nebensätze bildet, die sich auf ein entsprechendes Substantiv beziehen.
Erinnert ihr euch noch? Kurze Beispiele zur Auffrischung:
Die Katze, die ich gestern gesehen habe, ist schwarz.
Hier ist der Hauptsatz „Die Katze ist schwarz” und der (attributive) Nebensatz, der die Katze direkt näher beschreibt, „, die ich gestern gesehen habe”.
Auf Na’vi sähe das Ganze so aus:
Palukantsyìp a trram oel tsole’a lu layon.
Ihr könnt Nebensätze vor oder nach dem näher beschriebenen Substantiv platzieren:
Palukantsyìp a trram oel tsole’a lu layon
ist genau so möglich und korrekt wie
Trram oel tsole’a a palukantsyìp lu layon
oder
Layon lu palukantsyìp a tsole’a oel trram
oder…
Weitere Beispiele (darunter Konstruktionen wie die folgenden, bei denen lu o.ä. weggelassen, aber dennoch verstanden wird):
Oel ‘eylanit a (lu) mì Yuesey fìsyrrfen. Ich werde bald einen Freund, der in den USA (ist/lebt), besuchen.
Herwì a (lu) ayvulsìn teyr lu. Der Schnee, der auf den Ästen (liegt/ist), ist weiß.
Yerik a fkol tolaron tolerkup. Der Yerik, der gejagt wurde (den man gejagt hat), ist gestorben.
Wenn ihr euch nicht mehr sicher seid, bzw. den Stoff nochmal wiederholen wollt, geht ruhig zurück zu Lektion 09 und kommt wieder hierher, wenn ihr euch bereit fühlt weiterzumachen
Nebensätze mit a und adp. / vtr.
Wie wir oben gesehen haben ist es einfach genug, (Pro-)Nomen mit a und intransitiven Verben wie z.B. lu zu beschreiben. Relativ einfach bleibt es auch, sobald transitive Verben ins Spiel kommen. Es geht aber noch um einiges komplizierter, und das sehen wir uns jetzt an.
Was müssen wir also machen bzw. beachten, wenn diese beschreibenden Nebensätze Adpositionen oder sogar komplexere durch transitive Verben verursachte Konstruktionen enthalten? Schauen wir uns dazu mal ein paar Beispiele an, damit ihr wisst, wovon ich hier rede:
Die Katze ist im Sack.
Die natürlichste Übersetzung wäre Palukantsyìpìl tok kurfyanit. Da diese natürliche Übersetzung aber nicht beim Erklären dieses Mechanismus hilft, nehmen wir mal folgende direkte Übersetzung (ich war zudem mal so frei „Sack” mit dem ähnlichsten Gegenstand („Tragekorb”) zu übersetzen ):
Palukantsyìp mì hurfyan lu. / Palukantsyìp kurfyanmì lu.
So weit, so gut, kennen wir bereits aus Lektion 11. Jetzt zu dem, was ich meine:
Die Katze im Sack. Hier fehlt das Verb („ist”) und anders als im Deutschen müssen wir auch hier mit einem a arbeiten, also den deutschen Satz von „Die Katze im Sack” zu „Die Katze welche im Sack (ist)” ummodellieren und dann erst können wir es übersetzen.
Der Grund dafür ist, dass auf Na’vi kein Satz (egal ob Haupt- oder Nebensatz) ohne Verb existieren kann (klar können Verben mal „versteckt” bzw. „ausgeklammert” bzw. weggelassen werden, was aber nicht bedeutet, dass sie nicht insgeheim doch im Satz verborgen und auch vom Leser/Hörer „gesehen” und verstanden werden).
Ein weiterer Grund: Katze ist ein Substantiv, genau wie Sack. Beide werden durch eine Adposition (mì) miteinander verbunden. Eine solche Verbindung erfordert allerdings die Verwendung von a.
Also:
Die Katze im Sack. Palukantsyìp a mì hurfyan. / Palukantsyìp a kurfyanmì.
Hier wird automatisch im Nebensatz ein verstecktes lu verstanden, Palukantsyìp a kurfyanmì (lu).
Wenden wir dieses Prinzip mal auf andere Beispiele mit verschiedenen adp. an:
Der Jäger im Wald. Taronyu a mì na’rìng.
Nachrichten von der Erde. Ayfmawn a ta ‘rrta.
Der Wassertropfen auf dem Stein. Payìva a sìn tskxe.
Mein Freund aus Berlin. ‘eylan oeyä a ta Prrlìn.
Das Dorf beim Fluss. Tsray a ro hilvan.
Zurück zur Katze im Sack. Jetzt werden wir noch ein paar Ecken kreativer und schmeißen auch mal nach und nach weitere vtr. mit in den Topf bzw. verkomplizieren das Ganze weiter.
Die Katze im Sack, welche ich gestern gesehen habe. Kurfyanmì a palukantsyìp a oel tsole’a trram.
Den Nebensatz rechts von palukantsyìp hatten wir weiter oben schon gesehen und wissen, dass er so funktioniert. Aber warum funktioniert er so wie er es tut?
Richtig, hier ist nämlich schon wieder etwas versteckt bzw. ausgeklammert worden, nämlich ein verstecktes Objekt, welches für die Katze steht. Tse’a ist vtr. und oel hat die L-Endung, also ist es nur logisch, dass eigentlich auch irgendwo eine T-Endung sein müsste. Palukantsyìp im Hauptsatz kann diese T-Endung aber nicht erhalten, da die Katze im Hauptsatz dort das Subjekt und nicht das Objekt ist. Was ist hier also los?
Ich decke mal alle versteckten Elemente für euch auf:
Die Katze im Sack, welche ich gestern gesehen habe. Kurfyanmì a palukantsyìp a poti oel tsole’a trram.
Poti ist hier das Personalpronomen, welches für die Katze steht und für sie die Rolle des Objektes im Nebensatz übernimmt. Wir können dieses Personalpronomen aber getrost weglassen, ohne die Funktionsweise des Satzes zu zerstören oder unverständlich zu machen; denn dieses poti wird einfach verstanden, auch wenn es nicht offensichtlich im Satz zu finden ist.
Es gibt aber auch Situationen, wo man dieses „Hilfs-„Pronomen im Nebensatz nicht weglassen darf, und dies ist vor allem der Fall, wenn wieder adp. mit ins Spiel kommen:
Der See, in dem ich schwimme, ist wunderschön.
Der erste Impuls wäre vielleicht das Ganze direkt zu übersetzen: ‘ora a mì slele oe lu narlor. Aber - ihr könnt es euch sicher schon denken - das wäre falsch. Denn hier braucht man ein solches „Hilfspronomen”, damit der Satz grammatikalisch korrekt wäre:
‘ora a tsa’umì slele oe lu narlor.
Moment, seit wann ist tsa’u ein Pronomen? Schon immer, eigentlich. Für die dritte Person („er/sie/es”) haben wir ja schon po, aber po kann man nur für Lebewesen verwenden. Ein See oder Stein ist kein Lebewesen, ein See oder Stein ist unbelebt und für unbelebte Dinge haben wir einen weiteren Batzen Pronomen, nämlich tsa’u oder davon abgeleitete Varianten:
Ohne Endung | L-Endung | T-Endung | R-Endung | |
Singular Höfliche Form |
tsa’u | tsa’ul | tsa’ut(i) | tsa’ur(u) |
Singular Normale Form / Umgangssprache |
tsaw | tsal | tsat(i) | tsar(u) |
Es gibt noch weitere Formen davon; eine Übersicht aller Formen aller Personalpronomen findet ihr im Kerngrammtik-Sammelsurium.
Das relevante Pronomen, welches wir hier brauchen, ist also die Form von tsa’u ohne Endung, also kurzum tsaw.
Um euch noch mehr Schädelbrummen zu bescheren: Wenn man adp. daran anhängt, kann man das w auch einfach weglassen (funktioniert aber nur beim Anhängen von adp., wenn man sie vorne anstellt muss das w bleiben, wo es hingehört). Wir haben also drei verschiedene Varianten, die alle für das Selbe stehen und die alle funktionieren:
‘ora a tsa’umì / tsawmì / tsamì slele oe lu narlor. Der See, in dem ich schwimme, ist wunderschön.
Welche Form ihr bevorzugt bleibt euch überlassen, ich für meinen Teil bevorzuge tsamì. Auch dies funktioniert mit so ziemlich allen Adpositionen.
Jedenfalls… lasst mich das auch nochmal an anderen Beispielen veranschaulichen:
Der Stein, auf dem das Insekt sitzt, ist rau. Tskxe a tsa’usìn/tsasìn ioang heyn ekxtxu lu.
Der Fluss, von dem ich gerade kam, ist braun. Kilvan a tsa’uftu/tsaftu tätxaw pxiswawam oe kllvawm lu.
Das Blätterdach Pandoras, inmitten dessen ein Prolemuris eine Frucht isst, ist immer grün. Eywa’evengä utu a tsa’ukip/tsakip syaksyukìl mautiti yom frakrr ean lu.
Ich berichte dir die Neuigkeit, über die man gestern geplaudert hat. Oel ngaru peng fmawnit a tsa’uteri/tsateri fko polängkxo trram.
Ich sah den Ort nicht, zu dem sie gegangen ist. („Ich sah nicht, wohin sie gegangen ist.”) Ke tsìme’a oel tsengit a tsane karmä.
Natürlich wären a mì saw (mì+ leniert), a sìn tsaw, a ftu tsaw, a kip tsaw oder a teri tsaw genau so möglich und zulässig.
Tsaw bzw. andere Formen davon werden aber nur benötigt, wenn das entsprechende Substantiv unbelebt ist (also kein Lebewesen ist). Für belebte Dinge und Wesen gebrauchen wir weiterhin po:
Ikran a poru mesyal lu. Ein Ikran mit zwei Flügeln. („Ein Ikran, dem zwei Flügel sind.” / „Ein Ikran, der zwei Flügel hat.”)
Fìpo lu tute a oe pohu perängkxo. Er ist die Person, mit der ich mich unterhalte.
fwa / fula / futa / fura
In Lektion 06 wurde erwähnt, dass fì’u und tsa’u wichtige und oft verwendete Wörter sind:
„fì’u und tsa’u sind heißbegehrte und wichtige Wörter auf Na’vi - zwar in dem Sinne, dass sie auch für viele andere Dinge bzw. Funktionen verwendet werden.”
Jetzt geht’s darum, warum das so ist und wie das Ganze sich gestaltet
a ist schon mega praktisch - aber was ist, wenn man noch komplexere Nebensätze erstellen möchte, die nicht nur ein einziges Substantiv näher beschreiben, sondern dieses Substantiv quasi durch komplexere Ideen und Handlungen oder gar ganze Teilsätze ersetzen? - „Hä? Was? Moment…” Nur die Ruhe, auch wieder hier: eins nach dem anderen.
Gehen wir mal von folgendem Beispielsatz aus:
Oeru sunu tìslusele. Mir gefällt das Schwimmen.
Einfach genug: mir gefällt etwas, bzw. ein Substantiv. Die Konstruktion kennen wir ja schon. Aber was, wenn wir statt diesem Substantiv jetzt sagen wollen „zu schwimmen”? Das wäre ja kein Substantiv mehr, sondern ein Verb. Wie stellt man das an?
Da kommt a wieder ins Spiel; denn kombiniert mit fì’u und tsa’u erlaubt es uns daraus neue Bindewörter zu schaffen, bzw. so gesehen „Dummy-Substantive”.
Beispiele:
Sunu oeru fì’u a slele. Ich mag diese Sache, welche (ist): zu schwimmen. = Ich mag es zu schwimmen.
Fpìl oel fì’ut a nga rol nìltsan. Ich denke diese Sache, welche (ist): du singst gut. = Ich denke, dass du gut singst.
Glühbirnen-Moment? Ja? Nein? Keine Bange. Schauen wir uns das nochmal genauer an:
- Sunu oeru tìslusele. ✓ Ich mag das Schwimmen. - Haben wir schon so gesehen, funktioniert. Ich mag das Buch, das Haus, den Hund. Klappt.
- Sunu oeru fì’u. ✓ Mir gefällt diese Sache/dieses Ding. - Japp, klappt auch wunderbar.
- Sunu oeru slele. ✘ Mir schwimmen gefallen. Ich schwimmen mag. Ich mögen schwimmen. Na’vi-Yoda?? - Funktioniert so nicht! Zwei Verben und ein Handelnder, kein Nomen, das mir gefällt, das klappt nicht, da fehlt doch noch was Daher:
- Sunu oeru fì’u a slele. ✓ Ich mag diese Sache welche (ist): zu schwimmen. = Ich mag es, zu schwimmen. - Yay, funktioniert!
Sunu ist intansitiv, weswegen hier fì’u a vollkommen in Ordnung geht. Man braucht für intransitive Verben ja auch keine Fallendungen an den entsprechenden Substantiven bzw. Pronomen.
Das Ganze geht aber natürlich auch mit transitiven Verben. Nehmen wir mal dafür den anderen Beispielsatz von oben und schauen auch ihn nochmal genauer an:
- Fpìl oel fì’ut. Ich denke diese Sache.
- Fpìl oel fì’ut a nga rol nìltsan. Ich denke diese Sache, welche (ist): du singst gut. = Ich denke, dass du gut singst.
Eigentlich gar nicht so schwer, oder? Es ist halt einfach nur die Art und Weise, wie Na’vi das mit den Nebensätzen eben anstellen - und da sie sich doch schon von unserer eigenen ziemlich unterscheidet, muss man da erst mal hinter steigen bzw. selbst „umdenken”.
Ein weiterer Beispielsatz:
- Omum oel fì’ut. Ich weiß diese Sache.
- Omum oel fì’ut a taw lu ean. Ich weiß diese Sache, welche (ist): der Himmel ist blau. Ich weiß, dass der Himmel blau ist.
Ihr seht also, dass fì’ut a am ehesten unserem „, dass…” entspricht.
Und ja - das Ganze gibt es auch noch als fì’ul a - also mit der L-Endung. Dies kommt aber seltener zum Einsatz, was aber nicht heißen soll, dass ihr euch darauf nicht vorbereiten solltet Beispiel:
Vìmingkap oeti fì’ul a oel wutsoti zene ‘ivem fìkaym. Mich hat gerade diese Sache ereilt, welche ist: ich muss diesen Abend das Essen kochen. = Mir ist gerade eingefallen, dass ich heute das Abendessen kochen muss.
Und warum heißt dieser Abschnitt hier jetzt „fwa / fula / futa”?! … … Nunja, Na’vi mögen es möglichst viele Silben in ihren Sätzen zu sparen, weswegen ihr eher seltener auf fì’u a, fì’ul a oder fì’ut a treffen werdet als auf ihre alternativen bzw. zusammengezogenen Schreibweisen:
fì’u a | → | fwa |
fì’ul a | → | fula |
fì’ut a | → | futa |
fì’ur a | → | fura |
fì’uri a | → | furia |
Zu furia bzw. dem „Topical” (-ìri) kommen wir in der nächsten Lektion. Jetzt bleiben wir erst mal beim Thema *hust*
Man kann oben stehende Sätze also auch mit den alternativen/zusammengezogenen und wesentlich beliebteren (weil eindeutiger und schneller zu schreiben/sprechen) Schreibweisen umformulieren:
Sunu oeru fì’u a slele. | → | Sunu oeru fwa slele. |
Fpìl oel fì’ut a nga rol nìltsan. | → | Fpìl oel futa nga rol nìltsan. |
Vìmingkap oeti fì’ul a oel wutsoti zene ‘ivem fìkaym. | → | Vìmingkap oeti fula oel wutsoti zene ‘ivem fìkaym. |
Fura kommt vor allem in verwendung mit intransitiven Verben in Frage. Ein Beispiel:
Fì’upxare kangay si fura po zaya’u. Diese Nachricht bestätigt, dass er kommen wird. („Diese Nachricht bestätigt diese Sache, welche ist: er wird kommen”).
Ihr werdet im Laufe der Zeit schon ein Gefühl dafür entwickeln, wann man diese F-Wörter verwenden muss - da habe ich keine Zweifel Aber dabei hilft nur üben, üben, üben… Aber lest euch das Ganze nochmal in Ruhe durch, falls nötig, und wendet euch dann erst den unten stehenden Übungen zu.
Verquere Satzgefüge
Um nochmal ganz oben stehende Beispielsätze aufzugreifen… Wie wir bei Adjektiven etc. schon gelernt haben, kann der zu a gehörige Nebensatz auch in die andere Richtung vom näher beschriebenen Substantiv verlaufen:
Slele a fì’u oeru sunu. Ich mag es zu schwimmen.
Nga rol nìltsan a fì’ut oel fpìl. Ich denke, dass du gut singst.
Aufgrund der Natur von a muss man bei oben stehender Struktur aber eben „←a fì’u(t/l)” verwenden, da fì’u a→/fwa→ und fì’ut a→/futa→ dank ihres inbegriffenen a immer nach rechts zeigen - und wir keine Wörter wie „afut” haben … Und das a deutet immer in die Richtung des Nebensatzes
Man kann auch mehrere F-Wörter innerhalb nur eines Satzes herum jonglieren und auch ineinander verschachteln und so komplexere bzw. kompliziertere Satzstrukturen schaffen:
Ke spaw oel futa ngal nìngay fpìl futa poanìl olo’eyktanit tspolang. Ich glaube nicht, dass du wirklich denkst, dass er den Klanführer getötet hat.
Und dank (weitestgehend) freier Wortstellung kann das ganze noch kompliziertere Ausmaße annehmen:
Futa ngal futa poanìl olo’eyktanit tspolang nìngay fpìl ke spaw oel.
Übung I:
Ein ganz krasses Beispiel dieser Art wäre folgender Satz (der im Original eigentlich noch wesentlich länger ist, aber für den Anfang reicht die kurze Version):
Futa futa futa fìlì’ut alu lumpe ve’kì oel fpìl pol spaw ayngal omum oel.
Schafft ihr es, ihn zu übersetzen?
Solche eigentlich unnötig kompliziert gestalteten Sätze grenzen aber schon fast an Körperverletzung bzw. seelischer Grausamkeit Aber, sie sind korrekt und legal und werden auch (öfter als mir lieb ist) fabriziert. Macht euch also auch auf solche Kopfnüsse gefasst
Es liegt allein an euch zu entscheiden, was euch je nach Situation wichtiger ist; ein leicht verständlicher Satz, der die gemeinsame Kommunikation und das gegenseitige Verständnis nicht unnötig erschwert, oder ein möglichst komplexer und verquerer Satz, der eine echte Herausforderung darstellt und vielleicht als Lehrmaterial oder Übung (Kopfnuss) dienen soll - wofür aber vor allem Anfänger oder auch Fortgeschrittene länger benötigen, um ihn vollständig zu entschlüsseln.
Mal ein weiterer Satz als Beispiel, entsprechend abgeändert bzw. herum gewürfelt, um eine einfachere und eine schwierigere Art der Formulierung darzustellen:
Sìpawmìl sneyä Enuayti vìngkap nìmun, ulte taluna Enuayl fpìl futa pol fratì’eyngit omatsum, pe’un futa rofa txantslusama tute akoak frato new hiveyn fte poru pivawm.
Sìpawmìl sneyä Enuayti vìngkap nìmun, ulte futa pol fratì’eyngit omatsum Enuayl fpìl alunta, pe’un futa rofa txantslusama tute akoak frato new hiveyn fte poru pivawm.
Welche Version fandet ihr zugänglicher? Die erste, oder?
Übung II:
Übersetzt den Satz von gerade eben (Hinweis: Enuay ist ein Eigenname). Nehmt zusätzlich nochmal den Satz von weiter oben, den ihr ja schon in Übung I übersetzen solltet, und stellt ihn so um, dass er leichter zu verstehen ist:
Futa futa futa fìlì’ut alu lumpe ve’kì oel fpìl pol spaw ayngal omum oel.
tsa’u - tsawa, tsala, tsata, tsaria
Moment, und was ist nun mit tsa’u? Es hieß doch, dass auch dieses Wort neben fì’u auf diese Weise verwendet wird. Tjoa, das stimmt so auch, jedoch hat sich der allgemeine Sprachgebrauch dahin entwickelt (zum Bedauern vieler Enthusiasten der Sprache), dass die F-Wörter wesentlich häufiger verwendet werden als die TS-Wörter. Denn ja, auch tsa’u hat all diese schönen Kombinationsformen mit a, die wie folgt aussehen:
tsa’u a | → | tsawa |
tsa’ul a | → | tsala |
tsa’ut a | → | tsata |
tsa’ur a | → | tsara |
tsa’uri a | → | tsaria |
Scheut euch also nicht davor, anstelle der F-Wörter auch hin und wieder eines der TS-Wörter zu verwenden
Oah, dat war ordentlich viel Information, ne? Brummt euch der Schädel? Meiner hat am Anfang, als ich mich das erste Mal richtig mit den F-Wörtern auseinandergesetzt habe, auf jeden Fall ordentlich gebrummt.
Es dauert bei jedem Lernenden eine Weile, bis man komplett bei diesen F-Wörtern durchblickt. Stresst euch also nicht und wiederholt diese Lektion, falls nötig. Schlaft eine Nacht oder zwei drüber, und versucht euch an unten stehenden Übungen.
Übung III:
Ralpeng aylì’ukìngit - Übersetzt folgende Sätze:
- Awngaru lu tìkin a nume nì’ul.
- Hìtxoa, ke new oel futa fìtìpängkxot ayngeyä hivultstxem.
- Neytiril wolìntxu Tsyeykur fya’ot a taron.
- Oel vewng futa ayeveng nivume teri ayewll na’rìngä.
- Kanua ‘evengìl atstunwi meyam ngeyna ikranti a txopu si.
Übung IV:
Rutxe ralpiveng tsaylì’ukìngit alu
- Fpìl oel futa tsun aynga tslivam.
- Fwa ‘efu mawey sì nitram mì pawngip amip krrnekx, ha moe zene maweypivey.
- Ich denke, dass du schöne Bilder malst.
- Fpìl ayoel futa nga smon ayoer.
- Deine Mutter will, dass du morgen zur Schule gehst und gut lernst.
- Zu lernen und zu lehren (er)füllt mich mit Freude.