Adverb(i)en (adv.)
Bisher haben wir schon gelernt, wie man Verben in verschiedensten Formen anwenden kann. Um zu sagen, dass jemand schnell fliegt, gut lernt, fleißig arbeitet etc. benötigen wir sogenannte Adverbien, auch bekannt unter dem Namen „Umstandswörter” oder „Nebenwörter”.
Sie drücken aus, auf welche Art und Weise eine Handlung gemacht wird oder stattfindet. In der Sprache der Na’vi werden Adverbien häufig und gerne verwendet - es wird also höchste Zeit, dass auch wir uns damit auseinandersetzen!
Adverb(i)en mit nì-
Adverbien erkennt man oft an dem Präfix nì-.
Ja wie sagt man denn nun, dass man schnell fliegt? Hier ein paar Beispiele:
Oe tswayon nìwin. Ich fliege auf schnelle Weise. = Ich fliege schnell.
Nga plltxe nìwok. Du sprichst auf leise Weise. = Du sprichst leise.
Po slele nìk’ong. Er/sie schwimmt auf langsame Weise. = Er/sie schwimmt langsam.
Aynga nume nìltsan. Ihr lernt auf gute Weise. = Ihr lernt gut.
Na’vi liebt seine nì-Wörter so sehr, dass sie in allen Möglichen Situationen und Konstruktionen zum Einsatz kommen, die uns im Deutschen eher fremd erscheinen. Zum Beispiel:
Oel ayngati kameie nìwotx. Ich sehe euch auf komplette Weise. = Ich sehe euch alle.
Oe irayo seiyi ngaru nìli. Ich danke dir im Voraus. (li = schon, bereits)
Pol hena tsngalit nìktungzup. Er/sie trägt den Becher auf sorgfältige/vorsichtige Weise. = Er/sie trägt den Becher, ohne ihn Fallen zu lassen.
Nga zene nivume nì’ul. Du musst auf ansteigende/vermehrte Weise lernen. = Du musst mehr lernen.
Moe uvan si nìmun. Wir spielen auf wiederholte Weise. = Wir spielen wieder.
Oe tsun pivlltxe nìNa’vi. Ich kann auf Na’vi-sche Weise sprechen. = Ich kann Na’vi sprechen.
Sänume sivi poru fte pivlltxe sì tivìran nìayoeng. Bringe ihm bei auf unsere Weise (= wie wir) zu sprechen und zu wandeln.
Adverb(i)en ohne nì-
Es gibt aber auch einige Adverbien, die nicht mit einem nì- gebildet wurden - wichtig zu merken: Alle Wörter mit nì- beginnend sind Adverbien, aber nicht alle Adverbien beginnen mit nì-
Beispiele sind zum Beispiel am’aluke, ‘awlie, käsatseng, mi und so weiter.
Adpositionen (adp.)
Sie bilden eine weitere Wortklasse, die mit Adverbien (adv.) an sich nichts zu tun haben, aber auch gelernt werden sollten. Oftmals beschreiben sie einen Ort oder eine Stelle genauer und müssen demnach vorrangig mit Substantiven oder Pronomen verwendet werden.
Das Interessante an ihnen ist, dass sie mit Leerzeichen vor einem Substantiv oder direkt danach (angeheftet) platziert werden können. Wir haben das bisher schon in vorigen Lektionen gesehen, z.B. bei hu, fa oder teri.
Beispiele:
Awnga kelku si mì helutral. Awnga kelku si kelutralmì. |
Wir wohnen im Heimatbaum. |
Eo Eywa oe ‘ia. Eywaeo oe ‘ia. |
Ich verliere mich (spirituell) vor Eywa. |
Herwì zup sìn ayvul. Herwì zup ayvulsìn. |
Schnee fällt auf die Äste. |
Ìlä sahìk, aungia lolu. Tsahìkìlä, aungia lolu. |
Laut der Tsahìk gab es ein Zeichen. |
Pxoe taron ro hilvan. Pxoe taron kilvanro. |
Wir jagen beim Fluss. |
Oe kä ne kilvan. Oe kä kilvanne. |
Ich gehe zum Fluss. |
Po ftu kelku sneyä hum. Po kelkuftu sneyä hum. |
Er geht weg von seinem Zuhause. Er verlässt sein Zuhause. |
Oe wem wä samsiyu. Oe wem tsamsiyuwä. |
Ich kämpfe gegen den Krieger. |
Adpositionen und Lenition / Lenierung / Lenisierung
Moment, warum heißt es mì helutral und nicht mì kelutral?
Erinnert ihr euch noch an Lektion 5, bzw. dass Pluralformen Lenition verursachen? Dort wurde erwähnt, dass auch einige Adpositionen Lenition verursachen - aber auch nur, wenn sie vor dem entsprechenden Wort stehen (und nicht dahinter angeheftet wurden)!
Das haben wir auch an einigen der eben untersuchten Beispiele gesehen:
Awnga kelku si mì helutral. Wir leben im Heimatbaum.
(kelutral → helutral)
Ìlä sahìk, aungia lolu. Laut der Schamanin gab es ein Zeichen.
(tsahìk → sahìk)
Oe wem wä samsiyu. Ich kämpfe gegen einen Krieger.
(tsamsiyu → samsiyu)
Die Krux an der Sache: sie können auch Adjektive lenieren. Beispiele:
Awnga kelku si mì sawla kelutral. Wir leben im großen Heimatbaum.
(tsawla → sawla)
Ìlä tantslusama tsahìk, aungia lolu. Laut der weisen Tsahìk gab es ein Zeichen.
(txantslusama → tantslusama)
Oe wem wä tura tsamsiyu. Ich kämpfe gegen den starken Krieger.
(txura → tura)
Diese lenierenden Adpositionen sind mì, ro, ìlä, lisre, pxisre, sre, fpi, wä, nuä, sko.
Im Wörterbuch steht zumeist dabei, ob ein Wort Lenition verursacht oder nicht (durch eine Zusatzinfo oder gekennzeichnet durch ein + direkt hinter der Adposition, also z.B. mì+).
Diese Zusatzinfo muss zum Wort einfach mitgelernt werden
Die doppelte Krux an der Sache: Wenn Adpositionen und Adjektive zusammen mit einem Substantiv verwendet werden, muss die Struktur immer wie folgt aussehen:
adp. adj. n. adj. bzw. Adposition Adjektiv Substantiv Adjektiv, oder
adj. n.-adp. adj. bzw. Adjektiv Substantiv-Adposition Adjektiv.
Das zweite Adjektiv ist natürlich optional, dient hier aber zu Veranschaulichungszwecken.
Auf Na’vi sähe das dann z.B. so aus:
mì sawla kelutral akllvawm, oder
tsawla kelutralmì akllvawm.
Die Adposition darf vorne also nicht zwischen Adjektiv und Substantiv rutschen, sondern steht in dieser Struktur entweder immer am Anfang oder direkt hinten am Substantiv.
Lenierende Adpositionen und der Plural ay+
Wie wir in Lektion 4 gelernt haben, verursachen ja auch die Mehrzahlformen Lenition; ay+ kann man, sofern Lenition aufgetreten ist, ja auch wegfallen lassen. Was passiert also, wenn wir einen Teilsatz wie mì helutral haben? Heißt das jetzt im Baum oder in den Bäumen?
Ohne große Umschweife: es kann nur im Baum (Einzahl) heißen, denn wenn es mehrere Bäume wären, müsste hier das ay+ entsprechend stehen gelassen werden, um Verwirrung zu vermeiden: mì ayhelutral.
Oder man umgeht das ganze Chaos, indem man auf „Nummer Sicher” geht und die adp. einfach wieder hinten an’s Substantiv anhängt: (ay)helutralmì.
Adpositionen - Alphabetische Liste
Manche Adpositionen können nur für Orte (örtlich, lokal; loc.) oder für zeitliche Dinge (zeitlich, temporal; temp.) verwendet werden. Die nachfolgende Liste mitsamt Erläuterungen bzw. Veranschaulichungsbeispielen sollte etwas Klarheit schaffen. Der Einheitlichkeit wegen wird in Beispielen die Adposition immer vor dem dazugehörigen Wort platziert. Die betonten Silben sind wieder unterstrichen, sie werden aber nur betont, wenn die Adposition alleine stehend (also nicht als Suffix) verwendet wurde, da die betonte Silbe des Substantives die der Adposition „überdeckt” bzw. nichtig macht.
ADP. | LEN+ | LOC/TEMP | Deutsch | Englisch | Anwendungen / Bemerkungen / Beispiele |
äo | loc | unter, darunter, unterhalb | under, below | unter dem Dach, unter dem Busch, unter deinem Ikran äo utu, äo utraltsyìp, äo ikran ngeyä |
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eo | loc | vor (Ort) | in front of, before | vor dem Baum, vor deinem Haus, vor der Schule, vor mir steht jemand eo utral, eo kelku ngeyä, eo numtseng, eo oe tuteo kllkxem |
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fa | - | mit (Hilfe von) | with, by means of | Ich esse mit (Hilfe von) Besteck, ich musiziere mit (Hilfe von) einem Instrument, mit (Hilfe von) einem Ikran fliegen oe yerom fa sä’o, oe pamtseo si fa ‘otxang, oe tswayon fa ikran |
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few | loc | hinüber, über, die andere Seite erreichen wollend | across, aiming for the opposite side of | über die Brücke gehen, über den umgefallenen Baumstamm laufen few tangek a txay tìran |
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fkip | (loc) | oben zwischen, nach oben zwischen | up among | (nach) oben zwischen die Bäume fliegen, oben zwischen den Hängematten im Heimatbaum tswayon fkip ayutral, fkip aynivi a mì helutral |
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fpi | + | - | wegen, zuliebe, um… willen | for the sake of, for the benefit of | meiner Tochter zuliebe, um der Harmonie willen fpi ite oeyä, fpi meoauniaea |
ftu | loc | von (Richtung) | from (direction) | von/aus einem Land kommen/abstammen, von dem Dorf aus (kann nur im Zusammenhang mit Richtung verwendet werden, nicht mit Herkunft; → ta) za’u ftu txanlokxe, ftu tsray |
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ftumfa | loc | heraus, von innen nach außen | out of, from inside | von innen aus dem Heimatbaum heraus nach draußen ftumfa kelutral |
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ftuopa | loc | von hinten | from behind | Die Gottesanbeterin erscheint „von hinter” dem Stein roler fwäkì ftuopa tskxe |
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hu | - | mit (Begleitung) | with (accompaniment) | ich spiele mit einem Freund, ich gehe mit meinem Bruder spazieren, ich rede mit dem Klanführer oe uvan si hu ‘eylan, oe tìran hu tsmukan oeyä, oe pängkxo hu olo’eyktan |
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io | loc | über, darüber, oberhalb | over, above | über deinem Kopf fliegt ein Insekt, über den Wolken, über den Baumkronen Pandoras ngari io re’o hì’ang tswayon, io fìwopx, io utu Eywa’evengä |
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ìlä | + | - | folgend, entlang, via; laut | by, via, following; according to | entlang des Weges, dem Pfad folgend; laut meiner Mutter wäre sie ein geeigneter Partner ìlä fya’o; ìlä sa’nok oeyä, po livu muntxatu amuiä |
ka | loc/temp | (quer) über, übergreifend | across, covering thoroughly | quer über der Oberfläche des Sees, quer über die Luft fliegen (anstatt „durch” auf Na’vi), während des Tages/den Tag über ka yo ‘orayä, ka ya tswayon, ka trro |
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kam | temp | vor (Zeitpunkt) | ago | vor vielen Jahren habe ich den Krieg überlebt kam pxaya zìsìt, tsamìri oe emroley |
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kay | temp | in (zeitlich von jetzt an) | from now (in the future) | in zehn Jahren (von jetzt an) werde ich mein Studium beendet haben kay zìsìt avomun, oe tìftiaru hasey silyi |
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kip | -/loc | zwischen, unter, mitten unter, inmitten | among | zwischen den Sternen, inmitten der Bäume Pandoras, mitten unter den Na’vi lebte ein besonderes Mädchen kip sanhì, kip ayutral Eywa’evengä; kip Na’vi ramey ‘eve azey |
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kxamlä | loc | durch (durch die Mitte von) | through (via the middle of) | durch den Wald kxamlä na’rìng |
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krrka | temp | während | during | während des Krieges, während der Zeremonie, während der Traumjagd mit Substantiv zu verwenden anstelle von Konstruktionen wie „während ich geschlafen habe” → Fall für conj. tengkrr krrka tsam, krrka sä’eoio, krrka uniltaron |
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lisre | + | temp | bis (spätestens) | by, before, up to but not after | bis spätestens morgen muss sie sich entschieden haben, bis spätestens nächste Woche erwarte ich seine Antwort lisre srray po zolene pive’un, lisre hintrray srefey oel tì’eyngit peyä |
lok | loc | nahe bei, nahe an | close to | nahe beim Dorf ist ein Fluss, nahe an dem Haus findet man einen alten Baum lok tsray lu kilvan, lok kelku lu utral aspuwin |
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luke | - | ohne | without | ohne die Hilfe des Heilers wird er die Nacht nicht überleben, ohne deine Führung wären wir hoffnungslos verloren luke srung zeykoyuä po ke emrayey fìtxon, luke tìfyawìntxu ngeyä ayoe livu na kenten mì kumpay |
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maw | temp | nach (Zeit) | after (time) | nach einer Woche werde ich zurückkehren maw kintrr a’aw oe tayätxaw |
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mì | + | temp/loc | in; auf (der Erde) | in; on (Earth) | in dieser Zeit, in New York, in diesem Land, in der Erde (mì bedeutet auf eigentlich nur im Zusammenhang mit „auf der Erde”, „auf Pandora” etc. … mì ‘rrta, mì Eywa’eveng, …) mì fìkrr, mì NewYorkì, mì fìtxanlokxe, mì hllte |
mìkam | loc | zwischen | between | der Pfeil traf sie genau zwischen ihre Augen, zwischen diesen beiden Baumstämmen pori nìyey swizaw tolakuk mìkam menari, mìkam fìmesangek |
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mungwrr | - | außer, bis auf, abgesehen von | except | außer Jake ist niemand vom Pa’li gefallen, abgesehen von deiner Schwester mögen alle Teylu mungwrr Tsyeyk kawtu ke zolup pa’liftu, mungwrr tsmuke ngeyä fraporu sunu teylu |
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na | - | wie | like, as | ich bin so schlau wie du, deine Schwester ist so schön wie eine Blume, wie du habe auch ich viel erlebt, seine Worte sind wie Gift na nga oe nìftxan kanu lu, tsmuke ngeyä narlor fkan nìftxan na syulang, oe na nga lie soli pxaya swawur, peyä aylì’u lu na txum |
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ne | loc | zu, nach, in Richtung | to, towards (direction) | ich gehe zum Heimatbaum, ich gehe zur Stadt, ich gehe zum Fluss, ich gehe nach Hause, ich gehe in Richtung des Waldes oe kä ne kelutral, oe kä ne tsray, oe kä ne kelku, oe kä ne na’rìng |
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nemfa | loc | hinein, in, in… hinein | into, inside | ich gehe in den Wald (hinein), ich gehe in die Stadt (hinein) oe kä nemfa na’rìng, oe kä nemfa tsray |
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nuä | + | loc | jenseits, (weit) hinter | beyond | wir wissen nicht was jenseits des Meeres ist, es ist verboten jenseits unserer Grenzen zu wandeln awngal ke omum teyngta peu fkeytok nuä tampay, lu kxanì fwa tìran nuä pawpa awngeyä |
pxaw | loc | um… herum, rund um | around | sie bindet das Seil um den Baumstamm (herum) pxaw tangek pol txurtelti yän |
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pxel | - | wie | like, as | → siehe na (weiterführende Infos zu na & pxel siehe unten bzw. Lektion 20) |
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pximaw | temp | direkt nach | right after | direkt nach der Landung werde ich den Klanführer treffen pximaw tìkllpusä oe hu olo’eyktan ultxa sasyi |
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pxisre | + | temp | direkt vor | right before | ich erinnere mich nicht daran was direkt vor dem Angriff passiert ist oel kemit a lolen pxisre kll ke tsun ziverok |
raw | loc | runter bis | down to | Ich ging runter bis zum Fluss kolä oe raw kilvan |
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ro | + | loc/temp | an, bei | at | zu Hause, wir treffen uns beim Heimatbaum, wir sitzen am Lagerfeuer, irgendwann an einem Tag = eines Tages ro helku, ro helutral ultxa si fìtsap, awnga heyn ro ylltxep, ro srro |
rofa | loc | neben, nebenher | beside, alongside | er reitet neben seinem Bruder (her), Jake sitzt neben Neytiri po rofa tsmukan sneyä merakto, Tsyeyk rofa Neytiri heyn |
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sìn | loc | auf, nach, an, hinauf | on, onto | Schnee fällt auf die Äste, auf der Klippe steht ein toter Baum, auf den Blättern sitzen Insekten, auf dem Boden liegen viele Steine, sie hängt ihre Halskette an einen Ast, wir werden uns morgen auf dem Hügel dort treffen herwì zup sìn ayvul, sìn ‘awkx lu utral akerusey, sìn ayrrìk ayhì’ang heyn, sìn kllte pxaya tskxe klltxay, pol sìn vul ali’äti sneyä keykur, trray ultxa si fìtsap moe sìn tsaramtsyìp |
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sko | + | - | in der Rolle als, in der Eigenschaft als | something as, in the capacity of, in the role of | In meiner Rolle als Schamanin muss ich standhaft bleiben, doch als Mutter bricht mir das Herz Sko sahìk oe zene vivar livu seykxel, slä sko sa’nok oeru längu yawnyewla |
sre | + | temp | vor | before | bevor die Himmelsmenschen angreifen müssen wir uns vorbereiten, vor dem Krieg gehen viele zum Baum der Stimmen und beten zu Eywa sre fwa sawtute ‘eko zene awnga hivawl, sre sam pxaya tute ne utral aymokriyä sop aho Eywaru |
ta | loc/temp | von, ab, aus; seit | from (direction or temporal sense with other time words | ich habe eine Nachricht von ihm erhalten, er rannte vom/seit Einbruch der Nacht bis zum Morgengrauen (kann nur im Zusammenhang mit Herkunft und Zeit verwendet werden, nicht mit Herkunft; → ftu) oel tì’eyngit a ta po tolel, po tamul ta txon’ong vay trr’ong |
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tafkip | (loc) | von oben zwischen | from up among | von oben zwischen den Bäumen bis hinunter zum Boden ist er gefallen! po zolup tafkip ayutral vay kllte! |
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takip | (loc) | von zwischen, von inmitten | from among | von inmitten dieses Stimmengewirrs konnte ich ihre Stimme deutlich heraushören takip yayayr aymokriyä oe tsolun rivun nìpxi mokrit peyä |
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talun | - | wegen, aufgrund von | because of, due to | aufgrund des Krieges herrscht derzeit eine Hungersnot talun tsam syuvekel lerängu |
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teri | - | über, betreffend, bezüglich, hinsichtlich | about, concerning | die Kultur der Na’vi betreffend wissen wir immer noch viel zu wenig, bezüglich des Angriffs beraten sich die Klanführer untereinander, sie reden über die Sprache der Na’vi teri reyfya leNa’vi mi ke lu ayoeru tìomum nìtam, teri kxll sawtuteyä ayolo’eyktan mowar si fìtsap, po pängkxo teri lì’fya leNa’vi |
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uo | loc | hinter | behind | hinter mir steht jemand, hinter dem Haus ist ein Garten uo oe tuteo kllkxem, uo kelku lu na’rìngtsyìp |
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vay | loc/temp | bis, bis zu, bis hin | up to | bis jetzt wusste ich nichts davon, bis zu den obersten Baumwipfeln müssen wir klettern vay set oel ke olomum tsat, vay utu a io frato zene awnga tsyivìl |
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wä | + | - | gegen | against | er kämpfte tapfer gegen viele Feinde, sie beschützt ihre beiden Kinder gegen („vor”) einen Nantang wä paya kxutu po wolem, pol mevengit sneyä hawnu wä nantang |
yoa | - | im Austausch für | in exchange for | er verkaufte Pfeile im Austausch für Früchte, sie kauft ein Paar neue Schuhe im Austausch für Euro pol ayswizawit tolìng yoa aymauti, pol mipa munsnahawnventi yoa ewro kanom |
Zur Erinnerung: Wie in den Erläuterungen (bei krrka) angesprochen, werden Adpositionen vorrangig im direkten Zusammenhang mit Substantiven/Pronomen verwendet (sei es auch mit der Zuhilfenahme von fwa → Lektion 14).
Gute Faustregel: Wenn nur ein Substantiv ohne Verb im Spiel ist, ist eine Adposition die richtige Wahl; sobald aber ein Verb dabei ist und das Ganze damit zu einem Teilsatz wird, wäre eine Konjunktion (Lektion 23) besser.
- ftu ist begrenzt auf Richtung: von einem Land kommen (za’u ftu txanlokxeo), vom Wald zum Heimatbaum gehen (kä ftu na’rìng ne kelutral) etc.
- ta ist begrenzt auf Herkunft oder Zeit: von einem Land stammen (lu ta txanlokxeo), einen Bogen aus dem Holz des Heimatbaums machen (ngop tskoti ta rìn kelutralä), vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung rennen (tul ta txon’ong vay trr’ong) etc.
Gute Faustregel ist also:
Wenn Verben der Bewegung involviert sind → ftu.
Wenn Herkunft oder Zeit involviert sind → ta.
- Vergleichen á la „so X wie Y” - diese werden mit nìftxan / fìtxan na gemacht, nicht pxel.
- Konstruktionen mit zet, „jemanden behandeln wie” verwendet immer zet pxel, nicht na.
Mehr dazu in Lektion 20.
- mì bedeutet „in”. Es bedeutet nur „auf”, wenn man es zusammen mit Welten / Planeten verwendet, z.B. „Erde” oder „Pandora”.
- sìn bedeutet „auf, hinauf”, niemals „in”.
Vergleichende Beispiele:
Mì helutral kelku si Omatikaya. Die Omatikaya leben im Heimatbaum.
Mì Eywa’eveng kelku si Na’vi. Die Na’vi leben auf Pandora.
Sìn ‘akra nga klltxay. Du liegst auf fruchtbarem Boden.
Mì akra nga klltxay. Du liegst in fruchtbarem Boden. (In einem Sarg? Bist du der Dünger? *schauder*)
Beide werden vorwiegend lokal verwendet, können aber unter gewissen Umständen auch für temporale Zwecke verwendet werden. Zusammen mit Zeitworten wie trr, zìsìt, vospxì, kintrr etc. und dem Suffix -o (siehe Lektion 32) kann man damit spezifischere Zeiträume innerhalb des verwendeten Zeitrahmens stecken, wenn -o allein zu ungenau/unklar ist.
Pol lì’fyati leNa’vi ftolia trro. Dieser Satz kann (dank des unspezifischen -o) zwei Übersetzungen haben:
Er hat Na’vi an irgendeinem Tag / eines Tages studiert. / Er hat eines Tages Na’vi studiert. -oder- Er hat Na’vi einen Tag lang studiert.
Dadurch, dass man diesen Satz mit -o allein auf mehrere Weisen übersetzen kann und das oft zu Unklarheiten oder Missverständnissen führen kann, kann bzw. sollte man mit ro oder ka spezifischer werden:
Pol lì’fyati leNa’vi ftolia ka trro. Er hat Na’vi einen Tag lang studiert.
Pol lì’fyati leNa’vi ftolia ro srro. Er hat Na’vi eines Tages studiert.
ka vs. krrka
Ka kann man auf diese temporale Weise aber nur mit -o verwenden. Soll heißen, man darf nicht ka trr sagen, es muss immer krrka trr (während des Tages) sein. Dies gilt natürlich auch für alle anderen Zeitwörter oder Wörter, die eine Dauer bzw. Zeitrahmen haben, wie zìsìt, vospxì, kaym, rewon, kintrr, tsam und so weiter.
Auch wenn ich’s wesentlich logischer fände, wenn man ka trr sagen dürfte, denn krrka ist ja nichts anderes als ka krr, und krr sowie trr oder zìsìt, vospxì etc. zeigen einen Zeitpunkt oder -rahmen an… Aber KP ist anderer Meinung und er macht ja schließlich die Regeln
Dann doch noch etwas zu den adp. eo, io, uo und äo. Da sie relativ ähnlich sind und oft zu Verwirrung führen, hilft euch vielleicht folgende Grafik dabei die unterschiedlichen Bedeutungen besser zu speichern und zu erinnern (ich musste mir so eine erstellen und gebrauche sie immer noch, weil ich diese vier adp. nach wie vor schlecht auseinander halten kann ):
Übung I:
Findet die Fehler, korrigiert sie und übersetzt folgende Sätze; Run sì zeyko keyeyti ulte ralpeng aylì’ut tsaylì’ukìngä alu:
- Kanua ìlä saronyu awin, yerik tsuktspang nìftue lu.
- Palulukanìl taronyuti nongspe’ nìwin kxamlä na’rìng.
- Awnga tsre’i rum ne ngaru.
- Tsawke atun fäza’u nìk’ong.
- Oe ngahu ‘awsiteng pamtseo si auftu nìwok.
Übung II:
Übersetzt:
- Awnga uvan si nìsoaia, slä tsìk sawtute za’u nìwin ulte kelutralti ska’a nìzevakx.
- Heyn nìpxim, txokefyaw ngeyä txal tìsraw si nìmun am’aluke.