Adver­bi­en & Adpositionen

Adverb(i)en (adv.)

Bis­her haben wir schon gelernt, wie man Ver­ben in ver­schie­dens­ten For­men anwen­den kann. Um zu sagen, dass jemand schnell fliegt, gut lernt, flei­ßig arbei­tet etc. benö­ti­gen wir soge­nann­te Adver­bi­en, auch bekannt unter dem Namen „Umstands­wör­ter” oder „Neben­wör­ter”.

Sie drü­cken aus, auf wel­che Art und Wei­se eine Hand­lung gemacht wird oder statt­fin­det. In der Spra­che der Na’­vi wer­den Adver­bi­en häu­fig und ger­ne ver­wen­det -  es wird also höchs­te Zeit, dass auch wir uns damit auseinandersetzen! :)

Adverb(i)en mit nì-

Adver­bi­en erkennt man oft an dem Prä­fix nì-

Ja wie sagt man denn nun, dass man schnell fliegt? Hier ein paar Beispiele:

Oe tswayon win. Ich flie­ge auf schnel­le Wei­se. = Ich flie­ge schnell.
Nga plltxe wok. Du sprichst auf lei­se Wei­se. = Du sprichst leise.
Po slele nìk’ong. Er/sie schwimmt auf lang­sa­me Wei­se. = Er/sie schwimmt langsam.
Aynga nume nìltsan. Ihr lernt auf gute Wei­se. = Ihr lernt gut.

Na’­vi liebt sei­ne nì-Wör­ter so sehr, dass sie in allen Mög­li­chen Situa­tio­nen und Kon­struk­tio­nen zum Ein­satz kom­men, die uns im Deut­schen eher fremd erschei­nen. Zum Beispiel:

Oel ayngati kameie wotx. Ich sehe euch auf kom­plet­te Wei­se. = Ich sehe euch alle.

Oe irayo seiyi ngaru li. Ich dan­ke dir im Vor­aus. (li = schon, bereits)

Pol hena tsn­galit nìk­tungzup. Er/sie trägt den Becher auf sorgfältige/vorsichtige Wei­se. = Er/sie trägt den Becher, ohne ihn Fal­len zu lassen.

Nìk­tung­zup ist ein klei­ner Spe­zi­al­fall, denn im Wör­ter­buch wur­de es mit „sorg­fäl­tig, vor­sich­tig” über­setzt, aber wenn man sich sei­ne Wur­zeln bzw. Zusam­men­set­zung genau­er anschaut, wird einem recht schnell klar, dass sei­ne Ver­wen­dungs­wei­se auf Hand­lun­gen, die „tra­gen” oder „hal­ten” umfas­sen, beschränkt ist:
nì- + ke + tung[ (+ futa) + ]zup = auf eine Art und Wei­se(, die es) nicht erlaubt, (dass etwas) fällt / auf eine Art und Wei­se, etwas nicht fal­len zu lassen.
-
Wenn man sagen möch­te, dass jemand vorsichtig/sorgfältig sein soll, wäh­rend er Hand­lung X macht bzw. Hand­lung X vor­sich­tig machen soll, wäre eine Kon­struk­ti­on mit nari si + Verb sinnvoller:

Nari si teng­krr kereyn­ven! - Sei vor­sich­tig, wäh­rend du auf­trittst! Kur­ze Version:
Nari si keyn­ven!
- Pass auf wo du hin trittst!
Nari si teng­krr swi­za­wit lero­nu
- Gib Acht wäh­rend du den Pfeil löst. Kur­ze Version:
Nari si swi­za­wit lonu - Schieß den Pfeil vorsichtig/sorgsam ab. / Pass beim Schie­ßen auf.

Nga zene nivume ’ul. Du musst auf ansteigende/vermehrte Wei­se ler­nen. = Du musst mehr lernen.

Moe uvan si mun. Wir spie­len auf wie­der­hol­te Wei­se. = Wir spie­len wieder.

Oe tsun pivlltxe Na’vi. Ich kann auf Na’­vi-sche Wei­se spre­chen. = Ich kann Na’­vi sprechen.

nume sivi poru fte pivlltxe sì tivìran nìayoeng. Brin­ge ihm bei auf unse­re Wei­se (= wie wir) zu spre­chen und zu wandeln.

nì- ist zusam­men mit belie­bi­gen Adjek­ti­ven und Pro­no­men pro­duk­tiv, das heißt, dass man mit­tels einem belie­bi­gen Adjek­tiv oder Pro­no­men und dem Prä­fix nì- neue Adver­bi­en bil­den kann, z.B. nìmek oder nìoe.

Adverb(i)en ohne nì-

Es gibt aber auch eini­ge Adver­bi­en, die nicht mit einem nì- gebil­det wur­den - wich­tig zu mer­ken: Alle Wör­ter mit nì- begin­nend sind Adver­bi­en, aber nicht alle Adver­bi­en begin­nen mit nì- ;)

Bei­spie­le sind zum Bei­spiel am’a­lu­ke, ‘awlie, käsat­seng, mi und so weiter.

Adpo­si­tio­nen (adp.)

Sie bil­den eine wei­te­re Wort­klas­se, die mit Adver­bi­en (adv.) an sich nichts zu tun haben, aber auch gelernt wer­den soll­ten. Oft­mals beschrei­ben sie einen Ort oder eine Stel­le genau­er und müs­sen dem­nach vor­ran­gig mit Sub­stan­ti­ven oder Pro­no­men ver­wen­det werden.
Das Inter­es­san­te an ihnen ist, dass sie mit Leer­zei­chen vor einem Sub­stan­tiv oder
direkt danach (ange­hef­tet) plat­ziert wer­den kön­nen. Wir haben das bis­her schon in vori­gen Lek­tio­nen gese­hen, z.B. bei hu, fa oder teri.

Bei­spie­le:

Awnga kelku si helutral.
Awnga kelku si kelutral.
Wir woh­nen im Heimatbaum.
Eo Eywa oe ‘ia.
Eywaeo oe ‘ia.
Ich ver­lie­re mich (spi­ri­tu­ell) vor Eywa.
Herwì zup sìn ayvul.
Herwì zup ayvulsìn.
Schnee fällt auf die Äste.
Ì sahìk, aungia lolu.
Tsahìkìlä, aungia lolu.
Laut der Tsa­hìk gab es ein Zeichen.
Pxoe taron ro hilvan.
Pxoe taron kilvanro.
Wir jagen beim Fluss.
Oe kä ne kilvan.
Oe kä kilvanne.
Ich gehe zum Fluss.
Po ftu kelku sneyä hum.
Po kelkuftu sneyä hum.
Er geht weg von sei­nem Zuhau­se. Er ver­lässt sein Zuhause.
Oe wem samsiyu.
Oe wem tsamsiyu.
Ich kämp­fe gegen den Krieger.
Nicht ver­ges­sen, dass glei­che Kon­so­nan­ten i.d.R. nicht mit­ein­an­der ver­schmel­zen, wie bei kilvanne. Außer­dem müs­sen das Sub­stan­tiv und die Adpo­si­ti­on schließ­lich noch von­ein­an­der zu unter­schei­den sein - das Gan­ze ist ja so schon eh wie­der kom­pli­ziert genug ;)

Adpo­si­tio­nen und Leni­ti­on / Lenie­rung / Lenisierung

 

Cre­dit: Inspi­red by the leni­ti­on meme by naw­ma Vawmataw

Moment, war­um heißt es helu­t­ral und nicht kelu­t­ral?

Erin­nert ihr euch noch an Lek­ti­on 5, bzw. dass Plu­ral­for­men Leni­ti­on ver­ur­sa­chen? Dort wur­de erwähnt, dass auch eini­ge Adpo­si­tio­nen Leni­ti­on ver­ur­sa­chen - aber auch nur, wenn sie vor dem ent­spre­chen­den Wort ste­hen (und nicht dahin­ter ange­hef­tet wurden)!

Das haben wir auch an eini­gen der eben unter­such­ten Bei­spie­le gesehen:
Awnga kelku si helutral. Wir leben im Heimatbaum.
(kelutral → helutral)
Ì s
ahìk, aungia lolu.
Laut der Scha­ma­nin gab es ein Zeichen.
(tsahìk → sahìk)
Oe wem samsiyu. Ich kämp­fe gegen einen Krieger.
(tsamsiyu → samsiyu)

Die Krux an der Sache: sie kön­nen auch Adjek­ti­ve lenie­ren. Beispiele:

Awnga kelku si sawla kelutral. Wir leben im gro­ßen Heimatbaum.
(tsawla → sawla)
Ì tantslu­sa­ma tsahìk, aungia lolu. Laut der wei­sen Tsa­hìk gab es ein Zeichen.
(txantslu­sa­ma → tantslu­sa­ma)
Oe wem tura tsamsiyu. Ich kämp­fe gegen den star­ken Krieger.
(txura → tura)

Die­se lenie­ren­den Adpo­si­tio­nen sind  mì, ro, ì, lisre, pxisre, sre, fpi, wä, nuä, sko.

Im Wör­ter­buch steht zumeist dabei, ob ein Wort Leni­ti­on ver­ur­sacht oder nicht (durch eine Zusatz­in­fo oder gekenn­zeich­net durch ein + direkt hin­ter der Adpo­si­ti­on, also z.B. mì+).
Die­se Zusatz­in­fo muss zum Wort ein­fach mit­ge­lernt werden :)

Die dop­pel­te Krux an der Sache: Wenn Adpo­si­tio­nen und Adjek­ti­ve zusam­men mit einem Sub­stan­tiv ver­wen­det wer­den, muss die Struk­tur immer wie folgt aussehen:
adp. adj. n. adj. bzw. Adpo­si­ti­on Adjek­tiv Sub­stan­tiv Adjek­tiv, oder
adj. n.-adp. adj. bzw. Adjek­tiv Sub­stan­tiv-Adpo­si­ti­on Adjek­tiv.
Das zwei­te Adjek­tiv ist natür­lich optio­nal, dient hier aber zu Veranschaulichungszwecken.

Auf Na’­vi sähe das dann z.B. so aus:
sawla kelu­t­ral akll­vawm, oder
tsa­w­la kelu­t­ral akll­vawm.

Die Adpo­si­ti­on darf vor­ne also nicht zwi­schen Adjek­tiv und Sub­stan­tiv rut­schen, son­dern steht in die­ser Struk­tur ent­we­der immer am Anfang oder direkt hin­ten am Substantiv.

Lenie­ren­de Adpo­si­tio­nen und der Plu­ral ay+

Wie wir in Lek­ti­on 4 gelernt haben, ver­ur­sa­chen ja auch die Mehr­zahl­for­men Leni­ti­on; ay+ kann man, sofern Leni­ti­on auf­ge­tre­ten ist, ja auch weg­fal­len las­sen. Was pas­siert also, wenn wir einen Teil­satz wie mì helu­t­ral haben? Heißt das jetzt im Baum oder in den Bäumen?

Ohne gro­ße Umschwei­fe: es kann nur im Baum (Ein­zahl) hei­ßen, denn wenn es meh­re­re Bäu­me wären, müss­te hier das ay+ ent­spre­chend ste­hen gelas­sen wer­den, um Ver­wir­rung zu ver­mei­den:  ayhelu­t­ral.

Oder man umgeht das gan­ze Cha­os, indem man auf „Num­mer Sicher” geht und die adp. ein­fach wie­der hin­ten an’s Sub­stan­tiv anhängt: (ay)helu­t­ral.

Adpo­si­tio­nen - Alpha­be­ti­sche Liste

Man­che Adpo­si­tio­nen kön­nen nur für Orte (ört­lich, lokal; loc.) oder für zeit­li­che Din­ge (zeit­lich, tem­po­ral; temp.) ver­wen­det wer­den. Die nach­fol­gen­de Lis­te mit­samt Erläu­te­run­gen bzw. Ver­an­schau­li­chungs­bei­spie­len soll­te etwas Klar­heit schaf­fen. Der Ein­heit­lich­keit wegen wird in Bei­spie­len die Adpo­si­ti­on immer vor dem dazu­ge­hö­ri­gen Wort plat­ziert. Die beton­ten Sil­ben sind wie­der unter­stri­chen, sie wer­den aber nur betont, wenn die Adpo­si­ti­on allei­ne ste­hend (also nicht als Suf­fix) ver­wen­det wur­de, da die beton­te Sil­be des Sub­stan­ti­ves die der Adpo­si­ti­on „über­deckt” bzw. nich­tig macht.

ADP. LEN+ LOC/TEMP Deutsch Eng­lisch Anwen­dun­gen / Bemer­kun­gen / Beispiele
äo loc unter, dar­un­ter, unterhalb under, below unter dem Dach, unter dem Busch, unter dei­nem Ikran
äo utu, äo utralt­syìp, äo ikran ngeyä
eo loc vor (Ort) in front of, before vor dem Baum, vor dei­nem Haus, vor der Schu­le, vor mir steht jemand
eo utral, eo kel­ku ngeyä, eo numtseng, eo oe tuteo kllkxem
fa - mit (Hil­fe von) with, by means of Ich esse mit (Hil­fe von) Besteck, ich musi­zie­re mit (Hil­fe von) einem Instru­ment, mit (Hil­fe von) einem Ikran fliegen
oe yerom fa sä’o, oe pamt­seo si fa ‘otxang, oe tswayon fa ikran
few loc hin­über, über, die ande­re Sei­te errei­chen wollend across, aiming for the oppo­si­te side of über die Brü­cke gehen, über den umge­fal­le­nen Baum­stamm laufen
few tangek a txay tìran
fkip (loc) oben zwi­schen, nach oben zwischen up among (nach) oben zwi­schen die Bäu­me flie­gen, oben zwi­schen den Hän­ge­mat­ten im Heimatbaum
tswayon fkip ayu­tral, fkip ayni­vi a mì helutral
fpi + - wegen, zulie­be, um… willen for the sake of, for the bene­fit of mei­ner Toch­ter zulie­be, um der Har­mo­nie wil­len
fpi ite oeyä, fpi meoauniaea
ftu loc von (Rich­tung) from (direc­tion) von/aus einem Land kommen/abstammen, von dem Dorf aus
(kann nur im Zusam­men­hang mit Rich­tung ver­wen­det wer­den, nicht mit Her­kunft; → ta)
za’u ftu txan­lo­k­xe, ftu tsray
ftumfa loc her­aus, von innen nach außen out of, from inside von innen aus dem Hei­mat­baum her­aus nach drau­ßen
ftum­fa kelutral
ftuopa loc von hin­ten from behind Die Got­tes­an­be­te­rin erscheint „von hin­ter” dem Stein
roler fwä­kì ftuo­pa tskxe
hu - mit (Beglei­tung) with (accom­p­animent) ich spie­le mit einem Freund, ich gehe mit mei­nem Bru­der spa­zie­ren, ich rede mit dem Klanführer
oe uvan si hu ‘eylan, oe tìran hu tsmu­kan oeyä, oe päng­kxo hu olo’eyktan
io loc über, dar­über, oberhalb over, abo­ve über dei­nem Kopf fliegt ein Insekt, über den Wol­ken, über den Baum­kro­nen Pandoras
nga­ri io re’o hì’ang tswayon, io fìwopx, io utu Eywa’evengä
ì + - fol­gend, ent­lang, via; laut by, via, fol­lo­wing; accor­ding to ent­lang des Weges, dem Pfad fol­gend; laut mei­ner Mut­ter wäre sie ein geeig­ne­ter Partner
ìlä fya’o; ìlä sa’nok oeyä, po livu munt­xa­tu amuiä
ka loc/temp (quer) über, übergreifend across, cove­ring thoroughly quer über der Ober­flä­che des Sees, quer über die Luft flie­gen (anstatt „durch” auf Na’­vi), wäh­rend des Tages/den Tag über
ka yo ‘orayä, ka ya tswayon, ka trro
kam temp vor (Zeit­punkt) ago vor vie­len Jah­ren habe ich den Krieg überlebt
kam pxa­ya zìsìt, tsa­mìri oe emroley
kay temp in (zeit­lich von jetzt an) from now (in the future) in zehn Jah­ren (von jetzt an) wer­de ich mein Stu­di­um been­det haben
kay zìsìt avo­mun, oe tìf­ti­a­ru hasey silyi
kip -/loc zwi­schen, unter, mit­ten unter, inmitten among zwi­schen den Ster­nen, inmit­ten der Bäu­me Pan­do­ras, mit­ten unter den Na’­vi leb­te ein beson­de­res Mädchen
kip san­hì, kip ayu­tral Eywa’e­ven­gä; kip Na’­vi ramey ‘eve azey
kxam loc durch (durch die Mit­te von) through (via the midd­le of) durch den Wald
kxam­lä na’rìng
krrka temp wäh­rend during wäh­rend des Krie­ges, wäh­rend der Zere­mo­nie, wäh­rend der Traumjagd
mit Sub­stan­tiv zu ver­wen­den anstel­le von Kon­struk­tio­nen wie „wäh­rend ich geschla­fen habe” → Fall für conj. teng­krr
krr­ka tsam, krr­ka sä’eo­io, krr­ka uniltaron
lisre + temp bis (spä­tes­tens) by, befo­re, up to but not after bis spä­tes­tens mor­gen muss sie sich ent­schie­den haben, bis spä­tes­tens nächs­te Woche erwar­te ich sei­ne Antwort
lis­re srray po zolene pive’un, lis­re hin­trray sre­fey oel tì’eyn­git peyä
lok loc nahe bei, nahe an clo­se to nahe beim Dorf ist ein Fluss, nahe an dem Haus fin­det man einen alten Baum
lok tsray lu kil­van, lok kel­ku lu utral aspuwin
luke - ohne wit­hout ohne die Hil­fe des Hei­lers wird er die Nacht nicht über­le­ben, ohne dei­ne Füh­rung wären wir hoff­nungs­los verloren
luke srung zey­koy­uä po ke emray­ey fìt­xon, luke tìf­ya­wìnt­xu ngeyä ayoe livu na kenten mì kumpay
maw temp nach (Zeit) after (time) nach einer Woche wer­de ich zurückkehren
maw kin­trr a’aw oe tayätxaw
+ temp/loc in; auf (der Erde) in; on (Earth) in die­ser Zeit, in New York, in die­sem Land, in der Erde
( bedeu­tet auf eigent­lich nur im Zusam­men­hang mit „auf der Erde”, „auf Pan­do­ra” etc. … mì ‘rrta, mì Eywa’e­veng, …)
fìkrr, NewYor­kì, fìt­x­an­lo­k­xe, hllte
kam loc zwi­schen bet­ween der Pfeil traf sie genau zwi­schen ihre Augen, zwi­schen die­sen bei­den Baumstämmen
pori nìy­ey swi­zaw tola­kuk mìkam mena­ri, mìkam fìmesangek
mungwrr - außer, bis auf, abge­se­hen von except außer Jake ist nie­mand vom Pa’­li gefal­len, abge­se­hen von dei­ner Schwes­ter mögen alle Teylu
mung­wrr Tsy­eyk kaw­tu ke zolup pa’­liftu, mung­wrr tsmu­ke ngeyä fra­po­ru sunu teylu
na - wie like, as ich bin so schlau wie du, dei­ne Schwes­ter ist so schön wie eine Blu­me, wie du habe auch ich viel erlebt, sei­ne Wor­te sind wie Gift
na nga oe nìft­xan kanu lu, tsmu­ke ngeyä nar­lor fkan nìft­xan na syu­lang, oe na nga lie soli pxa­ya swa­wur, peyä aylì’u lu na txum
ne loc zu, nach, in Richtung to, towards (direc­tion) ich gehe zum Hei­mat­baum, ich gehe zur Stadt, ich gehe zum Fluss, ich gehe nach Hau­se, ich gehe in Rich­tung des Waldes
oe kä ne kelu­t­ral, oe kä ne tsray, oe kä ne kel­ku, oe kä ne na’rìng
nemfa loc hin­ein, in, in… hinein into, insi­de ich gehe in den Wald (hin­ein), ich gehe in die Stadt (hin­ein)
oe kä nem­fa na’rìng, oe kä nem­fa tsray
nuä + loc jen­seits, (weit) hinter bey­ond wir wis­sen nicht was jen­seits des Mee­res ist, es ist ver­bo­ten jen­seits unse­rer Gren­zen zu wandeln
awn­gal ke omum teyng­ta peu fkey­tok nuä tam­pay, lu kxanì fwa tìran nuä paw­pa awngeyä
pxaw loc um… her­um, rund um around sie bin­det das Seil um den Baum­stamm (her­um)
pxaw tangek pol txur­tel­ti yän
pxel - wie like, as → sie­he na
(wei­ter­füh­ren­de Infos zu na & pxel sie­he unten bzw. Lek­ti­on 20)
pximaw temp direkt nach right after direkt nach der Lan­dung wer­de ich den Klan­füh­rer treffen
pxi­maw tìkll­pu­sä oe hu olo’eyk­tan ult­xa sasyi
pxisre + temp direkt vor right befo­re ich erin­ne­re mich nicht dar­an was direkt vor dem Angriff pas­siert ist
oel kemit a lolen pxis­re kll ke tsun ziverok
raw   loc run­ter bis down to Ich ging run­ter bis zum Fluss
kolä oe raw kilvan
ro + loc/temp an, bei at zu Hau­se, wir tref­fen uns beim Hei­mat­baum, wir sit­zen am Lager­feu­er, irgend­wann an einem Tag = eines Tages
ro hel­ku, ro helu­t­ral ult­xa si fìtsap, awn­ga heyn ro ylltx­ep, ro srro
rofa loc neben, neben­her bes­i­de, alongside er rei­tet neben sei­nem Bru­der (her), Jake sitzt neben Neytiri
po rofa tsmu­kan sneyä mer­ak­to, Tsy­eyk rofa Ney­ti­ri heyn
sìn loc auf, nach, an, hinauf on, onto Schnee fällt auf die Äste, auf der Klip­pe steht ein toter Baum, auf den Blät­tern sit­zen Insek­ten, auf dem Boden lie­gen vie­le Stei­ne, sie hängt ihre Hals­ket­te an einen Ast, wir wer­den uns mor­gen auf dem Hügel dort treffen
her­wì zup sìn ayvul, sìn ‘awkx lu utral ake­r­usey, sìn ayr­rìk ayhì’ang heyn, sìn kll­te pxa­ya tskxe kllt­x­ay, pol sìn vul ali­’ä­ti sneyä key­kur, trray ult­xa si fìtsap moe sìn tsaramtsyìp
sko + - in der Rol­le als, in der Eigen­schaft als some­thing as, in the capa­ci­ty of, in the role of In mei­ner Rol­le als Scha­ma­nin muss ich stand­haft blei­ben, doch als Mut­ter bricht mir das Herz
Sko sahìk oe zene vivar livu sey­k­xel, slä sko sa’nok oeru län­gu yawnyewla
sre + temp vor befo­re bevor die Him­mels­men­schen angrei­fen müs­sen wir uns vor­be­rei­ten, vor dem Krieg gehen vie­le zum Baum der Stim­men und beten zu Eywa
sre fwa saw­tu­te ‘eko zene awn­ga hivawl, sre sam pxa­ya tute ne utral aymo­kri­yä sop aho Eywaru
ta loc/temp von, ab, aus; seit from (direc­tion or tem­po­ral sen­se with other time words ich habe eine Nach­richt von ihm erhal­ten, er rann­te vom/seit Ein­bruch der Nacht bis zum Morgengrauen
(kann nur im Zusam­men­hang mit Her­kunft und Zeit ver­wen­det wer­den, nicht mit Her­kunft; → ftu)
oel tì’eyn­git a ta po tolel, po tamul ta txon’ong vay trr’ong
tafkip (loc) von oben zwischen from up among von oben zwi­schen den Bäu­men bis hin­un­ter zum Boden ist er gefallen!
po zolup taf­kip ayu­tral vay kllte!
takip (loc) von zwi­schen, von inmitten from among von inmit­ten die­ses Stim­men­ge­wirrs konn­te ich ihre Stim­me deut­lich heraushören
takip yayayr aymo­kri­yä oe tso­lun rivun nìpxi mokrit peyä
talun - wegen, auf­grund von becau­se of, due to auf­grund des Krie­ges herrscht der­zeit eine Hungersnot
talun tsam syu­ve­kel lerängu
teri - über, betref­fend, bezüg­lich, hinsichtlich about, con­cer­ning die Kul­tur der Na’­vi betref­fend wis­sen wir immer noch viel zu wenig, bezüg­lich des Angriffs bera­ten sich die Klan­füh­rer unter­ein­an­der, sie reden über die Spra­che der Na’vi
teri rey­fya leN­a’­vi mi ke lu ayoe­ru tìom­um nìtam, teri kxll saw­tu­teyä ayo­lo’eyk­tan mowar si fìtsap, po päng­kxo teri lì’f­ya leNa’vi
uo loc hin­ter behind hin­ter mir steht jemand, hin­ter dem Haus ist ein Garten
uo oe tuteo kll­kxem, uo kel­ku lu na’rìngtsyìp
vay loc/temp bis, bis zu, bis hin up to bis jetzt wuss­te ich nichts davon, bis zu den obers­ten Baum­wip­feln müs­sen wir klettern
vay set oel ke olom­um tsat, vay utu a io fra­to zene awn­ga tsyivìl
+ - gegen against er kämpf­te tap­fer gegen vie­le Fein­de, sie beschützt ihre bei­den Kin­der gegen („vor”) einen Nantang
paya kxu­tu po wolem, pol meven­git sneyä hawnu nantang
yoa - im Aus­tausch für in exch­an­ge for er ver­kauf­te Pfei­le im Aus­tausch für Früch­te, sie kauft ein Paar neue Schu­he im Aus­tausch für Euro
pol ayswi­za­wit tolìng yoa aymau­ti, pol mipa muns­na­hawn­ven­ti yoa ewro kanom

Zur Erin­ne­rung: Wie in den Erläu­te­run­gen (bei krr­ka) ange­spro­chen, wer­den Adpo­si­tio­nen vor­ran­gig im direk­ten Zusam­men­hang mit Substantiven/Pronomen ver­wen­det (sei es auch mit der Zuhil­fe­nah­me von fwa → Lek­ti­on 14).
Gute Faust­re­gel: Wenn nur ein Sub­stan­tiv ohne Verb im Spiel ist, ist eine Adpo­si­ti­on die rich­ti­ge Wahl; sobald aber ein Verb dabei ist und das Gan­ze damit zu einem Teil­satz wird, wäre eine Kon­junk­ti­on (Lek­ti­on 23) besser.

Vor allem mit Ver­ben der Bewe­gung (z.B. za’u, kä, rikx, tät­xaw, hum, fpxä­kìm, usw.) und einem Ziel der Bewe­gung im Satz benö­tigt man häu­fig Adpo­si­tio­nen, um klar zu machen wie die Bewe­gung von stat­ten geht.
Zum Unter­schied zwi­schen ftu und ta; sie kön­nen nicht kom­plett anstel­le von­ein­an­der ver­wen­det wer­den, da sie jeweils ein ande­res Kon­zept transportieren:
  • ftu ist begrenzt auf Rich­tung: von einem Land kom­men (za’u ftu txan­lo­k­xeo), vom Wald zum Hei­mat­baum gehen (kä ftu na’rìng ne kelu­t­ral) etc.
  • ta ist begrenzt auf Her­kunft oder Zeit:  von einem Land stam­men (lu ta txan­lo­k­xeo), einen Bogen aus dem Holz des Hei­mat­baums machen (ngop tsko­ti ta rìn kelut­ralä), vom Mor­gen­grau­en bis zur Abend­däm­me­rung ren­nen (tul ta txon’ong vay trr’ong) etc.

Gute Faust­re­gel ist also:
Wenn Ver­ben der Bewe­gung invol­viert sind → ftu.
Wenn Her­kunft oder Zeit invol­viert sind → ta.

Eine wei­te­re, kur­ze Notiz zum Unter­schied zwi­schen na und pxel; sie kön­nen anstel­le von­ein­an­der ver­wen­det wer­den, außer in:
  • Ver­glei­chen á la „so X wie Y” - die­se wer­den mit nìft­xan / fìt­xan na gemacht, nicht pxel.
  • Kon­struk­tio­nen mit zet, „jeman­den behan­deln wie” ver­wen­det immer zet pxel, nicht na.

Mehr dazu in Lek­ti­on 20.

Zum Unter­schied zwi­schen  und sìn:
  • bedeu­tet „in. Es bedeu­tet nur „auf”, wenn man es zusam­men mit Wel­ten / Pla­ne­ten ver­wen­det, z.B. „Erde” oder „Pan­do­ra”.
  • sìn bedeu­tet „auf, hin­auf”, nie­mals „in”.

Ver­glei­chen­de Beispiele:

helu­t­ral kel­ku si Oma­ti­ka­ya. Die Oma­ti­ka­ya leben im Heimatbaum.
Eywa’eveng kel­ku si Na’vi. Die Na’­vi leben auf Pandora.

Sìn ‘akra nga kllt­x­ay. Du liegst auf frucht­ba­rem Boden.
akra nga kllt­x­ay. Du liegst in frucht­ba­rem Boden. (In einem Sarg? Bist du der Dün­ger? *schau­der*)

Und noch etwas zu ka und ro + -o:

Bei­de wer­den vor­wie­gend lokal ver­wen­det, kön­nen aber unter gewis­sen Umstän­den auch für tem­po­ra­le Zwe­cke ver­wen­det wer­den. Zusam­men mit Zeit­wor­ten wie trr, zìsìt, vos­pxì, kin­trr etc. und dem Suf­fix -o (sie­he Lek­ti­on 32) kann man damit spe­zi­fi­sche­re Zeit­räu­me inner­halb des ver­wen­de­ten Zeit­rah­mens ste­cken, wenn -o allein zu ungenau/unklar ist.

Pol lì’f­ya­ti leN­a’­vi fto­lia trro. Die­ser Satz kann (dank des unspe­zi­fi­schen -o) zwei Über­set­zun­gen haben:
Er hat Na’­vi an irgend­ei­nem Tag / eines Tages stu­diert. / Er hat eines Tages Na’­vi stu­diert. -oder- Er hat Na’­vi einen Tag lang studiert.

Dadurch, dass man die­sen Satz mit -o allein auf meh­re­re Wei­sen über­set­zen kann und das oft zu Unklar­hei­ten oder Miss­ver­ständ­nis­sen füh­ren kann, kann bzw. soll­te man mit ro oder ka spe­zi­fi­scher werden:

Pol lì’f­ya­ti leN­a’­vi fto­lia ka trro. Er hat Na’­vi einen Tag lang studiert.

Pol lì’f­ya­ti leN­a’­vi fto­lia ro srro. Er hat Na’­vi eines Tages studiert.

ka vs. krrka

Ka kann man auf die­se tem­po­ra­le Wei­se aber nur mit -o ver­wen­den. Soll hei­ßen, man darf nicht ka trr sagen, es muss immer krr­ka trr (wäh­rend des Tages) sein. Dies gilt natür­lich auch für alle ande­ren Zeit­wör­ter oder Wör­ter, die eine Dau­er bzw. Zeit­rah­men haben, wie zìsìt, vos­pxì, kaym, rewon, kin­trr, tsam und so weiter.
Auch wenn ich’s wesent­lich logi­scher fän­de, wenn man ka trr sagen dürf­te, denn krr­ka ist ja nichts ande­res als ka krr, und krr sowie trr oder zìsìt, vos­pxì etc. zei­gen einen Zeit­punkt oder -rah­men an… Aber KP ist ande­rer Mei­nung und er macht ja schließ­lich die Regeln :P

Dann doch noch etwas zu den adp. eo, io, uo und äo. Da sie rela­tiv ähn­lich sind und oft zu Ver­wir­rung füh­ren, hilft euch viel­leicht fol­gen­de Gra­fik dabei die unter­schied­li­chen Bedeu­tun­gen bes­ser zu spei­chern und zu erin­nern (ich muss­te mir so eine erstel­len und gebrau­che sie immer noch, weil ich die­se vier adp. nach wie vor schlecht aus­ein­an­der hal­ten kann xD ):

Übung I:

Fin­det die Feh­ler, kor­ri­giert sie und über­setzt fol­gen­de Sät­ze;  Run sì zey­ko key­ey­ti ulte ral­peng aylì’ut tsa­y­lì’ukìn­gä alu:

  1. Kanua ìlä saronyu awin, yerik tsuktspangftue lu.
  2. Palulukanìl taronyu­ti nongspe’win kxamna’rìng.
  3. Awnga tsre’i rum ne ngaru.
  4. Tsawke atunza’u nìk’ong.
  5. Oe ngahu ‘awsi­t­eng pamtseo si auftu nìwok.

Übung II:

Über­setzt:

  1.  Awn­ga uvan si nìso­a­ia, slä tsìk saw­tu­te za’u nìwin ulte kelut­ral­ti ska’a nìzevakx.
  2. Heyn nìp­xim, txo­ke­f­yaw ngeyä txal tìs­raw si nìmun am’aluke.

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