Sil­ben­struk­tur

Schnell­na­vi­ga­ti­on

Sil­ben­tren­nung

Gän­gi­ge Darstellungsweisen

Wör­ter bzw. deren Sil­ben wer­den in geläu­fi­gen Wör­ter­bü­chern oft unter­schied­lich dar­ge­stellt, dar­un­ter auch ihre Sil·ben·tren·nung bzw. Sil-ben-tren-nung und die Mar­kie­rung der be·‘ton·ten ‘Sil·be.
Die beton­te Sil­be wird hier auf Nume­Ko und in Rey­ku­nyu unterstrichen dar­ge­stellt, auf Na’viteri.org wer­den be·TON·te SIL·ben gene­rell in Groß­buch­sta­ben angezeigt.
Eine kur­ze Erklä­rung, wie sie z.B. in Taronyu’s Dic­tion­a­ry oder auf dict-navi.com dar­ge­stellt wer­den:

Hier wer­de ich die Sil­ben eines Wor­tes mit­tels Bin-de-strich-en trennen.

Wech­sel­spiel von Kon­so­nant und Vokal

Voka­le (dar­un­ter auch Dop­pel­lau­te und Pseu­do­vo­ka­le) sind das Herz­stück einer jeder Sil­be, und in jeder Sil­be kann nur ein Vokal vor­kom­men: Besteht ein Wort aus meh­re­ren neben­ein­an­der ste­hen­den Voka­len, wie z.B. au oder meuia, wer­den aus den ein­zel­nen Voka­len daher auto­ma­tisch eige­ne Sil­ben ( a-u, me-u-i-a).

Gene­rell kann man sagen, dass Sil­ben einer gewis­sen Har­mo­nie unter­ste­hen, die sich zumeist wie folgt äußert: Kon­so­nant, Vokal, Kon­so­nant, Vokal, usw.
Und auch wenn Sil­ben nur aus Voka­len bestehen kön­nen, wie z.B. in o·e, a·u oder u·o, oder sich meh­re­re Voka­le anein­an­der­rei­hen, wie z.B. in me·o·a·u·ni·a·e·a oder le·i·o·a·e, so ist das geläu­fi­ge­re Mus­ter jedoch „Konsonant+Vokal”, wie in z.B. ‘rr·ta, ka·ngay, ka·me, pll·txe, ta·re oder ya·yo.
Oft wird die­ses Mus­ter noch um einen Kon­so­nan­ten am Ende ergänzt, wie in z.B. ‘ang·tsìk, ye·rik, nan·tang oder a·to·ki·ri·na’.

Gene­rell kann man davon aus­ge­hen, dass bei „Vokal, Kon­so­nant, Vokal” (kurz VKV) die Sil­ben­tren­nung wie folgt erfolgt: V.KV anstel­le von VK.V.
Zusam­men­fas­send kann man also sagen, dass die fol­gen­den Sil­ben­tren­nungs­sche­ma­ta geläu­fig sind: V.V, KV.KV(K) oder V.KV.

Es gibt aber auch hier Aus­nah­men. Man­che Sil­ben haben eher fol­gen­de Struk­tur: VK.VK bzw. Vokal+Konsonant.
Bei­spiel: kxang·ang·ang
-
Ach­tet daher in Wör­ter­bü­chern immer auf die Sil­ben­tren­nung und ver­sucht die­se zu ver­in­ner­li­chen bzw. mit jedem Wort mit­zu­ler­nen (neben sei­ner Beto­nung und Infix­po­si­tio­nen bei Verben) ;)
Das Kern­stück einer jeden Sil­be ist ihr Vokal. In jeder Sil­be kann jeweils nur ein Vokal vor­kom­men.
Da die Dop­pel­lau­te aw, ay, ew, ey und Pseu­do­vo­ka­le rr, ll auch zu den Voka­len zäh­len, gilt die­se Regel auch für sie. 

Jeden­falls ist es genau die­ser rhyth­mi­sche Wech­sel zwi­schen Kon­so­nan­ten und Voka­len das, was die­se Spra­che so wohl­klin­gend macht.

Die Regeln hin­ter Infi­xen und Prä- bzw. Suf­fi­xen haben letzt­lich auch die­se Har­mo­nie zum Ziel; des­we­gen wird z.B. zwi­schen auf Kon­so­nan­ten enden­den Sub­stan­ti­ve und einer Fall­endung ein Vokal „gesteckt”, um die­se Har­mo­nie zu erhal­ten. Auch Infi­xe erwei­tern Ver­ben um teils meh­re­re Sil­ben, ohne dabei eben die­se Har­mo­nie zu ver­nach­läs­si­gen. Ver­sucht in Zukunft selbst mal dar­auf zu ach­ten ;) Der­weil eini­ge Beispiele:

Ver­ben + Infixe:

ka·me → k<ì·ye·v>a·me → kì·ye·va·me
pll·txe → pll·tx<ä·ng>e → pll·txä·nge
ta·ron → t<l>a·ron → to·la·ron
haw·nu → h<il·v>aw·nu → hil·vaw·nu
ron·srel·ngop → ron·srel·ng<i·v>op → ron·srel·ngi·vop
hang·ham → h<r>ang·ham → he·rang·ham

Adjek­ti­ve + a:

txan·tslu·sam → txan·tslu·sam·a / a·txan·tslu·sam
txur → txur·a / a·txur
le·sar → le·sar·a / (a·)le·sar
kll
·vawm → kll·vawm·a / a·kll·vawm

Sub­stan­ti­ve + Fallendungen:

tsa·hìk → tsa·hìk·ìl / tsa·hìk·it
u·ngi·a → a·u·ngi·al / a·u·ngi·at / a·u·ngi·a·ti
srung → srung·ì·ri

Die Beto­nung bleibt in den meis­ten Fäl­len auf dem Vokal der beton­ten Sil­be, selbst wenn die­ser durch Infi­xe im Wort ver­scho­ben wird.

Sil­ben­bil­dungs­re­geln

Jede Na’­vi-Sil­be unter­steht eini­gen Regeln. Die­se Sil­ben­re­geln sind das Ske­lett der Spra­che und nicht jede Kom­bi­na­ti­on aus Kon­so­nant und Vokal ist belie­big zusammenstellbar.

Hier ein Flow­chart zur Ver­bild­li­chung die­ser Regeln:

Wem das Flow­chart nicht zusa­gen soll­te, kann sich fol­gen­de Tabel­le anschau­en (oder die­se Prä­sen­ta­ti­on von Karyu Pawl):

Prä-Kon­so­nant Start-Kon­so­nant Vokal o. Dop­pel­laut o. Pseudovokal End-Kon­so­nant
(optio­nal) (optio­nal, aber vor Pseu­do­vo­ka­len benötigt) (benö­tigt) (optio­nal)
F
S
TS
Belie­bi­ger Kon­so­nant;

außer:


F
H
S
TS
V
Z

sofern ein Prä-Kon­so­nant (←) ver­wen­det wurde

Belie­bi­ger Vokal,

außer:

LL oder RR,

die jeweils einen vor­an­ge­gan­ge­nen Kon­so­nan­ten benötigen


K
KX
L
M
N
NG
P
PX
R
T
TX
Kann nicht der­sel­be Kon­so­nant sein, auf dem die vor­an­ge­gan­ge­ne Sil­be geen­det ist (inner­halb des­sel­ben Wor­tes), ein­schließ­lich Pseu­do­vo­ka­le LL und RR LL und RR kön­nen nicht auf ihre kur­zen Equi­va­len­te L und R folgen Die­se sind auch erlaubt, sofern ein Prä- und/oder Start-Kon­so­nant ver­wen­det wur­de, ein­schließ­lich
LL und RR dür­fen nicht vor einem End-Kon­so­nan­ten (→) auftreten

Ana­ly­se initia­ler / vor­an­ge­hen­der Kon­so­nan­ten­clus­ter: KK___ *
* Ent­spricht „Prä-Kon­so­nant” und „Start-Kon­so­nant” aus der Tabel­le von Pamìrìk (s.o.)

px tx kx
p t k
ts
f s h
v z
m n ng
r, l
w y

Bei­spie­le:

fngap
„Metall”
fpxäkìm
„betre­ten, hereinkommen”
skxom
„Gele­gen­heit, Chance”
stxeli
„Geschenk”
tskxe
„Stein”
tsngawvìk
„wei­nen, heulen”

Die­ses Wis­sen ist vor allem dann enorm wich­tig, wenn man beim LEP („Lan­guage Expan­si­on Pro­ject”; Mit­glie­der unse­rer Com­mu­ni­ty „erfin­den” neue Wör­ter, die Karyu Pawl dann ent­we­der über­nimmt und in die Spra­che ein­pflegt oder ablehnt) mit­ma­chen möch­te. Um sin­ni­ge und den Regeln ent­spre­chen­de Wör­ter erfin­den zu kön­nen, soll­te man die hier erwähn­ten Regeln beson­ders beher­zi­gen und ver­in­ner­licht haben.

Hier noch eine Lis­te der mög­li­chen (8690) Sil­ben (ohne Gewähr auf Voll­stän­dig­keit): Na’­vi Sil­ben .PDF (65,2 KB) - die ori­gi­na­le Lis­te wur­de von Karyu Pawl höchst­per­sön­lich erstellt und dann an Prr­ton oder wm.annis wei­ter­ge­reicht, der die­se .PDF-Datei hier erstellt hat.

Und hier könnt ihr euch selbst tes­ten, wie gut ihr beton­te Sil­ben kennt oder erkennen/erraten könnt: http://tskxekeng.wimiso.nl - unbe­dingt empfehlenswert!

Beto­nung / Wortakzent

Auf die­ser Sei­te habe ich an meh­re­ren Stel­len bei­na­he schon mah­nend erwähnt, wie wich­tig es ist die Beto­nung von Wör­tern bzw. der beton­ten Sil­be von Wör­tern genug Auf­merk­sam­keit zu wid­men und die­se beim Voka­bel­ler­nen etc. unbe­dingt mit­zu­ler­nen x) Oder wie sich die Beto­nung von Wör­tern ver­än­dert (bzw. eben wie nicht), wenn Wör­ter durch z.B. Affi­xe ver­än­dert werden.

Aber wie betont man rich­tig? Was genau pas­siert dabei bzw. wie soll­te das Ergeb­nis aus­se­hen bzw. sich anhören?
Wird die beton­te Sil­be lau­ter gespro­chen? - Nein.
Der Vokal dar­in län­ger gezo­gen? - Eben­falls nein.
Die Sil­be nur ange­ho­ben? - Jep!

Letz­te­res ist rich­tig: Die beton­te Sil­be wird ange­ho­ben, auch genannt „Ton­ak­zent” oder „pitch accent” im Eng­li­schen. Dabei ent­steht eine klei­ne Berg- und Tal­fahrt im Wort selbst:

Es ist im Grun­de der sel­be Vor­gang wie in der deut­schen Sprache:

Da wird das „i” in „Sil” nicht län­ger gezo­gen, sodass dar­aus ein „ie” wird, also nicht „Siel­be”. Son­dern die ers­te Sil­be hat ein­fach mehr Wucht, mehr Stär­ke, ist die star­ke Sil­be des Wortes.
Was aber nicht heißt, das „Sil” wesent­lich lau­ter gespro­chen wird. „Sil” wird ein­fach ange­ho­ben - egal ob man flüs­tert oder laut spricht, das Ergeb­nis der Sil­ben­me­lo­die bleibt gleich.
Versucht’s selbst ein­mal, flüs­tert die hier vor­ge­stell­ten Wör­ter - ihr wer­det mer­ken, dass man sogar beim Flüs­tern die beton­te Sil­be her­aus­hö­ren kann. Bzw. man soll­te sie her­aus­hö­ren können ;)

Beto­nung / Ton­fall / Into­nie­rung / Satzmelodie

Dar­über wur­de bereits an eini­gen Stel­len die­ser Web­sei­te schon etwas gesagt. Hier aber noch mal eine Zusam­men­fas­sung mit zusätz­li­chen Infos zu die­sem Thema:

  • Gene­rell liegt die Beto­nung bzw. das „Gewicht” eines Sat­zes auf des­sen letz­tem Wort;
    Oel ngati kameie ist am „neu­trals­ten”, weil das Verb (und nicht etwa das Sub­jekt oder Objekt) betont wird; ngati kameie oel betont „ich”; oel kameie ngati betont „dich”.
    Dies kann auch für Fra­gen nütz­lich sein: pesu lu nga — wer bist DU?; nga lu pesu? — WER bist du?
  • In Fra­gen kann die Satz­me­lo­die wie im Deut­schen ent­spre­chend gen Satz­en­de ange­ho­ben wer­den, dies ist jedoch optio­nal. Die Fra­ge­par­ti­kel bzw. ‑wör­ter machen von sich aus aus­rei­chend klar, dass es sich bei einem Satz um eine Fra­ge handelt.
  • Wenn der Topi­cal ver­wen­det wird, kann die Satz­me­lo­die an der Stel­le des Topi­cals ent­spre­chend ange­ho­ben wer­den, um dem Topi­cal mehr Auf­merk­sam­keit und Gewicht zu verleihen.