Laut­sys­tem

Direkt vor­weg: Na’vi ist eine pho­ne­ti­sche Spra­che. Soll hei­ßen, dass ihre Buch­sta­ben bzw. Lau­te immer gleich klin­gen, anders als z.B. in der eng­li­schen oder fran­zö­si­schen Spra­che, egal wel­ches Wort man spricht oder liest.

Die Spra­che der Na’­vi (genau­er: der Wald­na’­vi-Dia­lekt, oft gekürzt zu FN, von „Forest Na’­vi”) hat ein Laut­sys­tem mit ins­ge­samt 33 Lau­ten, bestehend aus 20 Kon­so­nan­ten (dar­un­ter ein Glot­tis­schlag, auch Stimm­rit­zen­ver­schluss­laut genannt), 7 Voka­len, 4 Diphthon­gen / Dop­pel­lau­ten und 2 soge­nann­ten „Pseu­do­vo­ka­len”:

Kon­so­nan­ten

Labi­al Alveo­lar Pala­tal Velar Glot­tal
Ejek­tiv px
[p’]
tx
[t’]
kx
[k’]
Stimm­lo­ser Ver­schluss­laut (Tenuis) p
[p]
t
[t]
k
[k]

[ʔ]
Stimm­haf­ter Ver­schluss­laut (Media)
Affri­ka­te ts
[ts]
Stimm­lo­ser Rei­be­laut (Fri­ka­tiv) f
[f]
s
[s]
h
[h]
Stimm­haf­ter Rei­be­laut (Fri­ka­tiv) v
[v]
z
[z]
Nasal­laut m
[m]
n
[n]
ng
[ŋ]
Fließ­laut r, l
[ɾ], [l]
Gleit­laut w
[w]
y
[j]

P, T und K

Die stimm­lo­sen Ver­schluss­lau­te P, T und K sind am Anfang und in der Mit­te von Wör­tern nicht aspi­riert (d.h. sie wer­den ohne Luft­hauch gespro­chen). Am Ende von Wör­tern und Sil­ben, auf denen ein Kon­so­nant folgt, wer­den sie nicht plo­siv gespro­chen, bzw. ohne plo­si­ven Ver­schluss. Soll hei­ßen, dass s Dies geschieht vor allem bei grö­ße­ren Sprech­pau­sen, z.B. zwi­schen zwei Sät­zen, wie z.B. in oel omum set.
Sobald die­se Ver­schluss­lau­te am Ende eines Wor­tes aber vor einem mit einem Vokal begin­nen­den Wort ste­hen, wer­den sie in natür­li­cher Spra­che i.d.R. aspi­riert aus­ge­spro­chen, wie z.B. in oel set omum.

Im Deut­schen wer­den die Lau­te P, T und K i.d.R. sehr „hart” und mit Luft­hauch, d.h. aspi­riert, gespro­chen. Im Wort „König”, zum Bei­spiel, ist das K sehr „hart” und „behaucht”; bei den Na’­vi wäre es „weich” und ohne Luft­hauch, d.h. unaspiriert.

Wenn man die­se Lau­te auf Na’­vi ohne spür­ba­ren Luft­hauch aus­spricht (dies ist fest­zu­stel­len, indem man sich einen Fin­ger beim Spre­chen vor den Mund hält), macht man es i.d.R. richtig.

R und L

Das R ist ein stimm­haf­ter alveo­la­rer Tap der Zun­ge (ein­ma­li­ges „Flat­tern” der Zun­ge am Zahn­fleisch­rand hin­ter den obe­ren Schnei­de­zäh­nen), wie z.B. im frän­ki­schen Dia­lekt. Das L ist klar und fron­tal, wie im Deut­schen üblich.

Ejek­ti­ve

Die Ejek­ti­ve px, tx und kx sind qua­si stimm­lo­se „explo­si­ve” Ver­sio­nen von p, t und k. Das x in ihnen dient ledig­lich der Visua­li­sie­rung der Tat­sa­che, dass es sich hier­bei um Ejek­ti­ve handelt.

Um die Ejek­ti­ve kor­rekt aus­zu­spre­chen bedarf es anfangs ein wenig Übung. Üben kann man sie, indem man die Luft anhält und ohne aus­zu­at­men ein stark beton­tes „plop­pen­des” P, T oder K spricht. Dabei soll­te kein bzw. kaum ein Luft­hauch zu spü­ren sein.

Px wird mit den Lip­pen gebil­det, tx mit dem vor­de­ren Teil der Zun­ge und kx mit­tels der Zun­gen­wur­zel, und dies nur mit der im Mund­raum befind­li­chen Luft, nicht mit der Luft der Lun­ge oder gar mit den Stimm­bän­dern. Daher kann kann man Ejek­ti­ve auch flüs­ternd sprechen.

Glot­tis­schlag

Er gilt als Kon­so­nant und voll­wer­ti­ger Buch­sta­be und ist im Grun­de eine kur­ze Unter­bre­chung im Sprach­fluss bzw. Luft­fluss („Glot­tis­schlag” wird auch „Stimm­rit­zen­ver­schluss­laut” genannt). Hier­bei wird mit­tels dem abrup­ten Ver­schlie­ßen der Glot­tis, also der Spal­te zwi­schen den Stimm­bän­dern, die­ser Laut gebildet.

Auch wenn man es vll. nicht ver­mu­ten wür­de: Im Deut­schen kommt der Glot­tis­schlag indes sehr oft vor, vor allem am Anfang von Wör­tern, die mit einem Vokal begin­nen - wir kenn­zeich­nen ihn nur nicht, so wie die Na’­vi es tun:

Nor­ma­le Schreibweise Mit aus­ge­schrie­be­nem Glottisschlag
das Ei das ‘Ei
das Spie­gelei das Spie­gel’ei
die Aor­ta die ‘A’or­ta
been­den be’en­den
aber ‘aber
ver­ei­sen ver­’ei­sen

Dies bedeu­tet für die Aus­spra­che des Glot­tis­schlags auf Na’vi:

  • Wenn ’ am Anfang eines Wor­tes steht, beginnt der Vokal danach „abge­hack­ter” bzw. plötz­li­cher, abrup­ter, so wie im Deut­schen bei Wör­tern, die mit einem Vokal begin­nen (das Ei → das ‘Ei; ‘aw).
  • Wenn ’ inner­halb eines Wor­tes steht, wird, je nach zuge­hö­ri­ger Sil­be, der vori­ge oder nach­fol­gen­de Vokal ent­spre­chend durch den Ver­schluss der Glot­tis „begrenzt” (been­den → be’en­den; za’u).
  • Wenn ’ am Ende eines Wor­tes steht, wird der Luft­fluss des Vokals „abge­hackt” - der Glot­tis­schlag „hackt” den Vokal qua­si ab (nìprr­te’).

Letz­te­res ist im Deut­schen eher unüb­lich und bedarf ggf. etwas Übung.

Der Glot­tis­schlag wird nicht leni­siert, wenn auf ihn ein Pseu­do­vo­kal folgt: mì ‘rrta, nicht mì rrta; pe’llngo, nicht pellngo.

Voka­le

i
[i]
ì
[I]
u
[u], [ʊ]
ù
[ʊ]
(nur RN)
e
[ɛ]
o
[o]
ä
[æ]
a
[a]

i vs. ì

Bei­de sind i-Lau­te, jedoch ist das eine ein „lan­ges” i und das ande­re ein „kur­zes” ì. Mit „kurz” oder „lang” ist nicht die Dau­er der Aus­spra­che des Lauts gemeint ist, son­dern der Klang­un­ter­schied zwi­schen bei­den Lau­ten, da bei­de sich von­ein­an­der unter­schei­den­de Lau­te sind, die unter­schied­lich im Mund gebil­det werden.

Bei­de Lau­te ken­nen wir zudem aus dem Deut­schen. Das „lan­ge” i schrei­ben wir häu­fig als „ie”, jedoch sind i aus dem Na’­vi und ie aus dem Deut­schen klang­lich iden­tisch. Zuge­ge­ben, [iː] im Ver­gleich zu [i] ist im Deut­schen durch­aus län­ger, jedoch ist der Laut der­sel­be. Das „kur­ze” ì tref­fen wir im Deut­schen häu­fig vor Dop­pel­kon­so­nan­ten an - und wir spre­chen es allein dadurch auto­ma­tisch „kurz” aus.

Ver­glei­chen wir mal:

i
[i]
ì
[ɪ]
Miete
[ˈmiːtə]
Mitte
[ˈmɪ]

Bei­de i-Lau­te sau­ber und unter­schied­lich genug von­ein­an­der aus­zu­spre­chen ist rela­tiv schwie­rig, jedoch wich­tig, da es sich auf die Bedeu­tung von Wör­tern aus­wir­ken kann, zum Bei­spiel bei:

pxim pxìm
auf­recht, gerade oft, häu­fig

u vs. ù

So wie es ein („lan­ges”) i und ein („kur­zes”) ì gibt, so ken­nen die Na’­vi auch ein „lan­ges” u und ein „kur­zes” ù. Im Wald­na’­vi (FN) wer­den bei­de Lau­te, anders als die bei­den i-Lau­te und anders als im Riff­na’­vi (RN), aber nicht (zwin­gend) geson­dert dar­ge­stellt, u wird i.d.R. also immer u geschrieben.
Jedoch kön­nen, abhän­gig vom Wort, in dem sie vor­kom­men, die u-Lau­te ent­we­der [u] („lang”) oder [ʊ] („kurz”) aus­ge­spro­chen wer­den, was bis­lang aber nur im Riff­na’­vi auch ent­schei­dend für die Bedeu­tung sein kann - im Dia­lekt der Wald­na’­vi ist dies nicht der Fall.

Zu erwäh­nen ist hier­bei jedoch noch, dass u in offe­nen Sil­ben (d.h. Sil­ben, die auf einen Vokal enden) immer ein („lan­ges”) u ist, und ent­we­der u oder ù in geschlos­se­nen Sil­ben (d.h. Sil­ben, die nicht auf einen Vokal enden). So wird lu immer lu geschrie­ben und gespro­chen, wäh­rend pum ent­we­der pum oder pùm sein kann.

Bei­de Lau­te gibt es auch in der deut­schen Spra­che, in der sie eben­falls nicht ver­schie­den von­ein­an­der dar­ge­stellt wer­den: Unmut ist ein Wort, in dem bei­de u-Lau­te vor­kom­men („Ùnmut”; IPA: [ˈʊnˌmuːt]).

Auch hier sei wie­der erwähnt, dass mit „kurz” oder „lang” nicht die Dau­er der Aus­spra­che des Lauts gemeint ist, son­dern der Klang­un­ter­schied zwi­schen bei­den Lau­ten, da bei­de sich von­ein­an­der unter­schei­den­de Lau­te sind, die unter­schied­lich im Mund gebil­det werden.

e vs. ä

Im Deut­schen hat sich über die Zeit die Gewohn­heit ein­ge­schli­chen, ä eher wie e aus­zu­spre­chen, aus [æ] wur­de [ɛ]: aus „Käse” wur­de „Kese”, aus „wäh­rend” eher „weh­rend” und so wei­ter - natür­lich nur in gespro­che­ner Form.

Bei den Na’­vi gibt es jedoch nach wie vor einen Unter­schied zwi­schen ä und e, bei­de sind unter­schied­li­che Lau­te. Der Laut ä, [æ], soll­te auf Na’­vi ent­spre­chend klar und offen arti­ku­liert werden.

Dop­pel­lau­te

aw ew
ay ey

Nur als Teil die­ser Dop­pel­lau­te wird man w und y am Ende einer Sil­be (z.B. new) oder vor einem Schluss­kon­so­nan­ten (z.B. hawng) je zu Gesicht bekom­men, denn außer­halb von Dop­pel­lau­ten kön­nen w und y dies nicht; Fan­ta­sie­wör­ter wie niw oder hoyng wür­den gegen gel­ten­de Sil­ben­bil­dungs­re­geln verstoßen.

Ihre Aus­spra­che einem Deutsch­spra­chi­gen näher zu brin­gen gestal­tet sich nicht immer leicht, da die­se Lau­te nicht in der deut­schen Spra­che vor­kom­men. Daher muss man oft den Umweg über das Eng­li­sche gehen, in dem z.B. das „wei­che wh” natür­lich vorkommt:

Aw und ew sind ein a und e, die bei­de in die­ses „wei­che eng­li­sche wh” über­ge­hen. Ay und ey sind dem deut­schen Gehör noch eher geläu­fig, ay gleicht unse­rem Dop­pel­laut „ei” und ey ken­nen wir eben­falls aus dem Eng­li­schen bzw. aus Wör­tern, die wir dem Eng­li­schen ent­nom­men und in die deut­sche Spra­che ein­ge­pflegt haben (z.B. „hey”).

Pseu­do­vo­ka­le

rr
[rː]
ll
[lː]

Der Pseu­do­vo­kal rr ist ein sil­bi­sches (d.h. sil­ben­bil­den­des, so wie für alle ande­ren Voka­le und Dop­pel­lau­te der Spra­che üblich) tril­lern­des („lan­ges”) [rː], wäh­rend ll ein sil­bi­sches („lan­ges”) [lː] ist.

Bei­de agie­ren bei der Sil­ben­bil­dung als Vokal, müs­sen jedoch, anders als ande­re Voka­le oder Dop­pel­lau­te, immer einem Kon­so­nan­ten oder Glot­tis­schlag fol­gen (z.B. ‘rrta statt rrta).

Sowohl die Dop­pel­lau­te, als auch die Pseu­do­vo­ka­le ver­ur­sa­chen i.d.R. irre­gu­lä­re Dekli­na­ti­ons- und Kon­ju­ga­ti­ons­for­men. Dar­auf wird an pas­sen­de­rer Stel­le im Nach­schla­ge­werk aus­führ­lich ein­ge­gan­gen werden.

Lan­ge Voka­le und dop­pel­te Konsonanten

Wie bereits erwähnt, ken­nen die Wald­na’­vi per se kei­ne lan­gen oder gar dop­pel­ten Voka­le wie z.B. ee (bei den Riff­na’­vi sieht das anders aus). Es kann durch­aus sein, dass zwei glei­che Voka­le auf­ein­an­der­tref­fen, z.B. beim Kom­bi­nie­ren von Affi­xen und Wör­tern, z.B. in oeeo (oe + -eo) - jedoch wird hier aus ee nicht ein lan­ger Vokal, son­dern ein­zel­ne, weich auf­ein­an­der­fol­gen­de bzw. inein­an­der­flie­ßen­de e-Lau­te, da sie Teil ver­schie­de­ner Sil­ben sind: [wɛ.ɛ.o].

Vor allem bei der Dual­bil­dung („Zwei­zahl”) bzw. der Bil­dung von Inter­ro­ga­tiv­pro­no­mi­na („Fra­ge­für­wör­ter”), d.h. durch Prä­fi­gie­rung, also dem Anhän­gen von Prä­fi­xen vor den Anfang eines Wor­tes, tref­fen die­sel­ben Voka­le öfters auf­ein­an­der, wobei sie zu einem verschmelzen:

me+ + eltu = meltu („zwei Gehir­ne”), nicht meel­tu,
pe+ + eltu = peltu („wel­ches Gehirn?”), nicht peel­tu.

Bei der Suf­fi­gie­rung (d.h. dem Anhän­gen von Suf­fi­xen an das Ende eines Wor­tes) mit­tels z.B. Adpo­si­tio­nen geschieht dies nicht (sie­he oeeo).

Dop­pel­kon­so­nan­ten kom­men i.d.R. auch nur dann vor, wenn in abge­lei­te­ten Wör­tern (z.B. indem man ein Wort mit einem Affix ver­sieht) glei­che Kon­so­nan­ten direkt auf­ein­an­der­tref­fen, wie z.B. in tsukkäteng (tsuk- + kät­eng) oder Mo’atta (Mo’at + -ta).

Man­che Aus­ru­fe bzw. Inter­jek­tio­nen bre­chen die­se Regeln bzgl. der gene­rel­len Abs­ti­nenz von Dop­pel­vo­ka­len und -kon­so­nan­ten jedoch: Saa, zum Bei­spiel, ein Droh­ruf, oder oìsss, ein Fau­chen der Verärgerung.

Px, tx, kx, ng, aw, ay, ew, ey, rr und ll bestehen alle zwar aus zwei Buch­sta­ben, sind aber jeweils als ein Laut zu betrachten.

Gespro­che­nes Alphabet

Die Na’­vi spre­chen ihr Alpha­bet i.d.R. fol­gen­der­ma­ßen aus, weil hier­durch neben dem jewei­li­gen Laut auch des­sen mög­li­che Ver­wen­dungs­wei­se (sie­he Sil­ben­struk­tur) dar­ge­stellt wird - also ob z.B. ein Kon­so­nant eine Sil­be z.B. been­den bzw. schlie­ßen kann.
Die unge­wöhn­li­che Groß­schrei­bung dient der Her­vor­he­bung des betref­fen­den Lauts, die hin­zu­ge­füg­ten Voka­le ä oder e die­nen dazu, Kon­so­nan­ten ent­spre­chend aus­spre­chen zu können:

tìf­tang Ì ReR
A KeK ‘Rr
AW KxeKx
AY LeL TeT
Ä ‘Ll TxeTx
E MeM Tsä
EW NeN U
EY NgeNg
O
Pep
I PxePx

Der Glot­tis­schlag bil­det hier eine Aus­nah­me, da er schlicht tìf­tang („Stopp”) genannt wird.

Zusam­men­fas­sen­de Über­sicht mit Beispielen

Laut IPA Art Bei­spiel­wör­ter auf Na’vi Erläu­te­run­gen
[ʔ] Kon­so­nant ‘a’aw, ‘i’a, ‘ì’awn, za’u
Kur­ze Unter­bre­chung im Sprach­fluss bzw. Luft­fluss („Glot­tis­schlag” oder auch „Stimm­rit­zen­ver­schluss­laut”), wie in z.B.: oh’oh, ‘A’a, beenden, ‘Aorta, Spie­gel’ei, ver’eisen.
a [a] Vokal pam, ka, ta, na
Nor­ma­les A wie im Deut­schen, weder lang noch kurz, wie in: balzen, Mama.
aw [aw] Dop­pel­laut zawprrte’, taw, tsaw, law
Ähn­lich wie das deut­sche „AU”, wobei die Lip­pen am Ende ein wenig wei­ter geschlos­sen wer­den, sodass aus dem U eher ein wei­ches („eng­li­sches”) W wird. Also mehr oder min­der ein A, das in ein U oder eng­li­sches W über­geht. Ähn­lich wie in: Bau, Sau, Tau; eng­lisch: now.
ay [aj] Dop­pel­laut hay, pay, aysute, syay
Wie das deut­sche „EI”, wie in: Ei, Bein, Leinen, Seil. Also ein A, das in ein I übergeht.
ä [æ] Vokal ’ä, kä, oeyä, soa
Deut­li­ches, hel­les Ä, deut­lich anders als E.
Im Deut­schen spre­chen wir das Ä häu­fig wie ein E aus, z.B. in „Käse”, klingt bei vie­len eher wie „Kese”. Ä soll­te aber defi­ni­tiv anders klin­gen als ein E, näm­lich hel­ler bzw. offener.
e [ɛ] Vokal kem, peu, ‘eko, tute
Kur­zes E wie im Deut­schen, wie in: wenn, denn, sehen, Kind­chen, lesen. Nicht lang wie in See oder Tee.
ew [ɛw] Dop­pel­laut fwew, salew, fahew, new
Im Deut­schen unbe­kann­ter Laut, klingt ähn­lich wie „EJU”, aber mehr wie ein wei­ches, eng­li­sches W; sprecht E und spitzt dann direkt die Lip­pen, bis sie fast geschlos­sen sind. Braucht manch­mal ein biss­chen Übung.
ey [ɛj] Dop­pel­laut eyktan, pey, tsaheylu, lemweypey
Wie der Aus­ruf im Deut­schen „Ey!”, wie in „Ey, hör mal!” oder „Hey!”
f [f] Kon­so­nant fo, fahew, fayoang, fì’u
Nor­ma­les F wie im Deut­schen, wie in: Fahr­rad, faul, fasten, Affe, aber auch Vater­land.
h [h] Kon­so­nant pehem, hufwe, herwì, ha
Nor­ma­les H wie im Deut­schen, wie in: Hose, Hotel, Feldhase.
i [i] Vokal ioang, ngim, pxim, rikx
Etwas län­ge­res I, wie in: Sie, liegen, Spiel. Mit Län­ge ist nicht Dau­er gemeint, son­dern schlicht der Klangunterschied.
Ver­glei­che: Miete…
ì [ɪ] Vokal nìmwey, kaltxì, pxìm, rìk
und Mitte. Kur­zes I, und damit ist auch hier nicht die Dau­er son­dern der Klang gemeint. Das I in Bitte, Mitte, Kippe, vermitteln klingt ein­fach anders als das nor­ma­le I mit Pünkt­chen statt Strich: Bie­te vs. bit­te, Mie­te vs. Mit­te, Sie­cher vs. sicher, usw.
k [k] Kon­so­nant srak, srake, kakrel, kawtu
„Wei­ches”, schwach beton­tes K, irgend­wo zwi­schen K und G, vor allem wenn am Ende einer Sil­be - vor allem dann wird das K gespro­chen, die Luft aber nicht voll aus­ge­at­met → ohne Luft­hauch („unaspi­riert”).
kx [kʼ] Kon­so­nant kxangangang, atxkxe, kxa, kxetse
Soge­nann­ter Ejek­tiv - „explo­die­ren­des”, sehr schar­fes und stark beton­tes K.
l [l] Kon­so­nant poltxe, lam, lun, taluna
Nor­ma­les L wie im Deut­schen, wie in: Los, lang, Sole, Salz.
ll [ḷ] Pseu­do­vo­kal ‘llngo, ylltxep, ‘ewll, kll
„Wei­ches”, län­ge­res L, ähn­lich wie in: Llama.
m [m] Kon­so­nant ma, mawey, sempul, kosman
Nor­ma­les M wie im Deut­schen, wie in: Mutter, Marme­la­de, Mund.
n [n] Kon­so­nant nume, näk, neyn, nìwotx
Nor­ma­les N wie im Deut­schen, wie in: Nase, nass, nur, Sand.
ng [ŋ] Kon­so­nant nong, syulang, nga, ftang
Wei­ches, keh­li­ges N, das tief in der Keh­le / an der Zun­gen­wur­zel gebil­det wird, anders als das nor­ma­le N, wel­ches vor­ne im Mund mit der Zun­gen­spit­ze geformt wird. Beim NG soll­te kein G oder J zu hören sein, wie in: Gong, sing!
o [o] Vokal olo’, ontu, nìno, nong
Nor­ma­les O wie im Deut­schen, weder beson­ders lang oder kurz, wie in: Dose, Soße, Lose oder auch Boss, Genosse, Kartoffel.
p [p] Kon­so­nant pas­kalin, zup, tompa, ‘opin
„Wei­ches”, schwach beton­tes P, irgend­wo zwi­schen P und B, vor allem wenn am Ende einer Sil­be - vor allem dann wird das P gespro­chen, die Luft aber nicht voll aus­ge­at­met → ohne Luft­hauch („unaspi­riert”).
px [pʼ] Kon­so­nant pxawpxun, hapxì, pxel, apxa
Ejek­tiv, „explo­die­ren­des”, sehr schar­fes und stark beton­tes P.
r [ɾ] Kon­so­nant rel, rurur, ro, ronsreln­gop
Kur­zes, nicht lang geroll­tes R, das vor­ne hin­ter den obe­ren Schnei­de­zäh­nen am har­ten Gau­men, wo das D gebil­det wird, geformt wird. Die Zun­gen­spit­ze „tippt” dabei gegen den hin­te­ren Zahn­fleisch­rand der Schneidezähne.
rr [r] Pseu­do­vo­kal ‘rrta, lehrrap, krr, trr
Lan­ges, geroll­tes R (vor­ne hin­ter den Schnei­de­zäh­nen am har­ten Gau­men), so wie man es aus z.B. bay­ri­schen Dia­lek­ten oder Spa­nisch kennt.
s [s] Kon­so­nant salew, hasey, sa, sempul
„Schar­fes” bzw. „stimm­lo­ses” S, wie das deut­sche ß oder ss. Wie im Deut­schen: essen, Kessel, Bus.
t [t] Kon­so­nant tompa, tul, ta, terkup
„Wei­ches”, schwach beton­tes T, irgend­wo zwi­schen T und D, vor allem wenn am Ende einer Sil­be - vor allem dann wird das T gespro­chen, die Luft aber nicht voll aus­ge­at­met → ohne Luft­hauch („unaspi­riert”).
tx [tʼ] Kon­so­nant kaltxì, atxkxe, ätxäle, wotx
Ejek­tiv, „explo­die­ren­des”, sehr schar­fes und stark beton­tes T.
ts [ʦ] Kon­so­nant tsamsiyu, tse, tsko, tsun
Ähn­lich wie das deut­sche TZ, wie in: Tsunami, Platz, Katze - oder auch Z wie in: Zahn­pas­ta, Zange, Zunge.
u [u] / [ʊ] Vokal tsun, terkup, hum, ‘umtsa
Nor­ma­les U wie im Deut­schen, weder lang noch kurz, aber ent­we­der offe­ner oder tiefer/geschlossener wie in: Bus, summen, Kutte, aber auch wie in: Lupe, Muse, Kugel. Wör­ter, die bei­de Arten von U beinhal­ten sind z.B. Unmut oder Kupferuhr.
v [v] Kon­so­nant vrrtep, vay, vur, vul
Wie das deut­sche W (oder oft auch V), wie in: Wasser, wach­sen, Vase, Vene.
w [w] Kon­so­nant weyn, mawey, win, wo
„Wei­ches” W, wie im Eng­li­schen: when, where, what.
Tipp: Lip­pen spit­zen, dabei aber leicht geöff­net hal­ten und W sprechen.
y [j] Kon­so­nant yafkeyk, ya, yur, yayo
Wie das deut­sche J, wie in: Jacke, Joch­bein, jagen.
z [z] Kon­so­nant zene, zup, zun, zo
„Wei­ches” bzw. „stimm­haf­tes” S bzw. eng­li­sches Z, wie in: Sahne, singen, summen; eng­lisch: amused, zero.